Ausgangslage. R.S., im November verstorben, hinterlässt seinen drei Kindern neben einer unbelasteten Liegenschaft ein Wertschriftenvermögen von knapp 700  000 Franken. Das Wertschriftendepot soll in den nächsten zwei Jahren «kursschonend» verkauft und das Bargeld in Franken an die Erben ausbezahlt werden.

Grundlegende Gedanken. Das Wertschriftendepot brachte 2008 einen Verlust von 10,5 Prozent. Wichtig ist, sich zu fragen, welche Anlagen in den nächsten zwei Jahren Gewinne versprechen und welche bereits heute verkauft werden sollten. Grundsätzlich lässt ein so kurzer Anlagehorizont keine Sachwerte wie Aktien und Immobilienanlagen zu. Aber nach den starken Kurseinbrüchen im letzten Jahr erwarten viele Anleger – vielleicht zu Recht – eine Gegenbewegung in den Jahren 2009 und 2010.

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Unattraktive Obligationen. Die Obligationenrenditen sind weltweit auf historische Tiefstwerte gesunken. Alle Obligationenfonds im Wertschriftendepot profitierten davon dank grossen Kursgewinnen. Obligationenanlagen sind auf dem heutigen Renditeniveau unattraktiv. Die kleinste Wirtschaftserholung, verbunden mit steigenden Zinsen, bringt bei Obligationen mit langen Laufzeiten massive Verluste.

Chancen der Aktien. Risiken und Chancen halten sich hier die Waage. Es lohnt sich, mit einem reduzierten Aktienanteil die Chancen einer Kurserholung zu wahren. Bei den intransparenten alternativen Anlagen sind die Risiken höher. Klar ist, dass hohe risikolose Renditen der Vergangenheit angehören.

Wie weiter? Der CHF-Obligationenfonds mit langer Laufzeit sollte verkauft und der Erlös in eine Kassaobligation mit zwei Jahren Laufzeit angelegt werden. Die Dollar- und Pfundanlagen würden wir ebenfalls verkaufen und die Euroanlagen um die Hälfte reduzieren. Die Aktienquote lässt sich durch den Verkauf des Equity Fund Switzerland reduzieren. Die alternativen Anlagen und der Equity Fund Gold können als «Risikowette» vorläufig gehalten werden, während der Ifca-Immobilienfonds mit einem 15-Prozent-Agio gegenüber dem Nettoinventarwert überwacht werden muss.

René Weibel von Weibel Hess & Partner, r.weibel@whp.ch