Ausgangslage. Herr K. ist 82 Jahre alt und verwitwet. Das Renteneinkommen besteht ausschliesslich aus einer AHV-Rente in der Höhe von 2000 Franken. Das Vermögen umfasst neben dem Wertschriftendepot von 350  000 Franken eine Bargeldreserve von 50  000 Franken.

Überblick fehlt. Die strukturierten Finanzprodukte erschweren die Übersicht. Es ist schwierig, den effektiven Anteil an Aktien und alternativen Anlagen auszumachen und die damit verbundenen Anlagerisiken zu erkennen. Herr K. dürfte sich kaum bewusst gewesen sein, dass er mit den vermeintlich strukturierten Produkten nicht Obligationen erwarb, sondern sein Aktienrisiko erhöhte.

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Zu viele Aktien. Über 60 Prozent des Vermögens sind in Aktien, strukturierte Produkte mit Aktiencharakter und alternative Anlagen investiert. Da Herr K. auf einen Vermögensverzehr angewiesen ist, ist die Risikofähigkeit für einen derart hohen Aktienanteil nicht mehr gegeben. Sinnvoll ist eine einkommensorientierte Anlagepolitik, die den Kapitalverzehr sicherstellt.

Fehlende Diversifikation. Die Wertschriften sind nicht diversifiziert angelegt. Knapp 35 Prozent des Gesamtvermögens sind in CS, Novartis und Swiss Re investiert. Damit kommen zu den hohen Risiken aus den Aktienmarktanlagen erhebliche titelspezifische Risiken.

Wie weiter? Wir empfehlen, die Aktienquote und die alternativen Anlagen schrittweise auf rund 20 beziehungsweise 5 Prozent zu reduzieren. Dabei stehen der Verkauf der Direktanlagen und die Eliminierung der Einzeltitelrisiken im Vordergrund. Für die verbleibende Aktienquote raten wir statt der strukturierten Produkte zur Investition in passiv gemanagte Indexfonds (ETF). Bei tiefen Kosten wird damit eine optimale Diversifikation erreicht. Allerdings ist auch bei der Auswahl der ETF die nötige Sorgfalt anzuwenden. Bei den Obligationen ziehen wir angesichts der derzeit mageren Renditen kurzfristige Anlagen vor, um später von steigenden Zinsen profitieren zu können.