3a-Fonds im Vergleich: Das sind die besten Vorsorgefonds 2022

Die Börsenturbulenzen des vergangenen Jahres haben Folgen. Diese zeigen sich in den Ergebnissen der Schweizer Vorsorgefonds, die sich der schlechten Börsenlage nicht entziehen konnten. Mit dem Fazit: Die untersuchten 175 Vorsorgefonds erzielten alle über die vergangenen zwölf Monate ein negatives Ergebnis. Sie verbuchten zwischen Ende Oktober 2021 und Ende Oktober 2022 Verluste zwischen minus 19 und minus 0,9 Prozent. Zum Vergleich: Der Schweizer Aktienindex SMI sank im selben Vergleichszeitraum um minus 11 Prozent. Der breiter gefasste Swiss Performance Index (SPI) gab um minus 15 Prozent nach. Der Swiss Bond Index (SBI), der die Kursentwicklung des Schweizer Anleihemarkts widerspiegelt, fiel um minus 10 Prozent. Defensive Produkte schlugen Benchmark Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Hochschule für Wirtschaft in Freiburg. Sie untersuchte exklusiv für die «Handelszeitung» die Qualität aller Schweizer 3a-Vorsorge-Fonds. «Das Marktumfeld im vergangenen Jahr war schwierig», sagt Thomas Schudel, Leiter der Studie. «Einzig jene Produkte, die sich in den vergangenen Monaten eher konservativ positionierten, erzielten weniger hohe Verluste.» Doch bei Vorsorgeprodukten gelte es grundsätzlich, einen langfristigen Zeithorizont anzupeilen. Und das ist die gute Nachricht: «Langfristig schaffen es einige Vorsorgefonds, nicht nur eine positive absolute Rendite zu erzielen, sondern auch den Vergleichsindex zu schlagen», so Thomas Schudel. In diesem Fall spricht man von der relativen Performance, da diese mit einer Benchmark (zum Beispiel mit einem Aktienindex) verglichen wird. Tipps: Das müssen Sie wissen Maximalbeträge beachten Dieses Jahr können Angestellte maximal 6883 Franken steuerfrei in eine 3a-Lösung einzahlen. Bei den Selbstständigen sind 20 Prozent des Nettoerwerbseinkommens und maximal 34’416 Franken zulässig. Es sind auch kleinere Einzahlungen als der Maximalbetrag möglich sowie gestaffelte Überweisungen. Zum Beispiel können auch monatliche Beträge per Dauerauftrag überwiesen werden. Mehrere 3a-Lösungen Wer mehrere Konten oder Lösungen besitzt, kann das Kapital später gestaffelt über mehrere Jahre beziehen. So lassen sich Kapitalauszahlungssteuern sparen. Aktien berücksichtigen Wer sein 3a-Vorsorgegeld breit gestreut in Aktienmärkte investiert, hat eine höhere Renditechance. Zwar steigt mit den Aktien auch das Risiko von Kursverlusten. Doch wer 15 Jahre und mehr investiert bleibt, muss kaum etwas befürchten. So wurde getestet Score Performance und Risiken über eines, drei und fünf Jahre sowie die Kosten wurden gewichtet und in einem Score erfasst. Produkte, die weniger als fünf Jahre alt sind, wurden wegen der kurzen Historie mit einem Malus bewertet. Fonds mit weniger als drei Jahren Track-Record wurden weggelassen. Kosten Die Performance wurde abzüglich Kosten gemessen. Bei institutionellen Fonds wurde eine Depotgebühr von 0,3 Prozent pro Jahr eingerechnet, die bei Retailprodukten meist in den Fondskosten enthalten ist. Bei den Retailfonds, die es nicht ohne eine Verwahrungsgebühr zu kaufen gibt, wurde dies beim Ausweis der Performance berücksichtigt. Vergleichsindex Um jeden Fonds bezüglich seines Risikoprofils angemessen beurteilen zu können, wurde er anhand seines Aktienanteils mit der entsprechenden Benchmark verglichen. In den vergangenen drei Jahren waren in erster Linie festverzinsliche und defensive Produkte in der Lage, die Benchmark zu schlagen. So konnte etwa der CSA Mixta der Credite Suisse auf drei Jahre hin gesehen eine Outperformance von 9,5 Prozent erzielen, der Viac Global 20 eine Outperformance von 11,3 Prozent. Über einen längeren Zeitraum von fünf Jahren erzielen in der Tendenz Vorsorgefonds mit höherem Aktienanteil eine höhere absolute Performance als defensive Produkte. Doch den Markt zu schlagen, vermögen nur wenige. Passiv verwaltete Fonds erzielen prinzipiell eine bessere Rendite als aktiv verwaltete. Zudem sind sie auch noch günstiger. Gebühren sind Renditefresser Geht es um Vorsorgefonds, gilt es einen Punkt besonders zu beachten: Gebühren sind Renditefresser. Ist das Jahresergebnis negativ, ist es umso wichtiger, die Kosten unter die Lupe zu nehmen. «Die Gesamtkosten gehen über die Jahre hinweg gesehen ins Geld», sagt Thomas Schudel. Die Produktkosten der einzelnen Fonds werden üblicherweise mit der sogenannten Total Expense Ratio (TER) beziffert, diese beinhaltet die Gesamtkosten, die anfallen. Für die untersuchten Vorsorgefonds fallen Gesamtkosten in der Höhe von durchschnittlich 0,8 Prozent pro Jahr an. Allerdings gibt es unter den einzelnen Fonds markante Kostenunterschiede. Bei einer Anlage von 100’000 Franken über zehn Jahre hinweg betragen die Gesamtkosten für den teuersten Fonds 16’500 Franken – das entspricht jährlichen Kosten von 1,65 Prozent. Vergleicht man alle Vorsorgefonds, die in Aktien oder Obligationen investieren, betragen die Gesamtkosten für den günstigsten Aktienfonds über zehn Jahre 4000 Franken, also 0,4 Prozent pro Jahr. In den letzten Jahren kamen viele passiv verwaltete Vorsorgefonds auf den Markt. Die jährlichen Gesamtkosten für aktiv verwaltete Fonds betragen im Durchschnitt hohe 0,97 Prozent, während es bei den passiv verwalteten Fonds nur 0,51 Prozent pro Jahr sind.

3a-Fonds im Vergleich: Das sind die besten Vorsorgefonds 2022

Das sind die besten 3a-Fonds im Vergleich