Die meisten Anlageklassen performten im 2019 sehr gut. Aktien näherten sich gar ihren historischen Rekorden oder übertrafen sie in einigen Märkten.

Auch Anleihen entwickelten sich gut, obwohl die Renditen auf Verfall in den Hauptwährungen sehr niedrig oder sogar negativ waren.

Die guten Renditen von 2019 dürfen allerdings nicht in die Zukunft projiziert werden, wie die Erfahrung von 2018 zeigt. Damals versuchte die US-Zentralbank die Zinsen zu erhöhen und setzte einem ansonsten positiven Jahr für die Märkte ein abruptes Ende.

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Investoren befürchteten, dass die Änderung der Geldpolitik den sehr langen aktuellen Wirtschaftszyklus beenden würde. Negative Marktreaktionen zwangen die Fed zur schnellen Kehrtwende.

Alternative gesucht

Marktkonsens besteht derzeit in der Annahme, dass die Zentralbanken so lange akkommodierend bleiben werden, bis die Inflation entschiedener ansteigt – wohl weniger in naher Zukunft.

Gleichzeitig scheint die Geldpolitik ihre Effektivitätsgrenzen erreicht zu haben und Anleihen-Investoren sollten bedenken, dass ein weiterer Fall der Zinsen unwahrscheinlich ist. Dieser Renditetreiber des letzten Jahrzehnts wird wohl wegfallen. Auf der Suche nach Gewinnen wenden sich immer mehr Anleger nicht börsennotierten Vermögenswerten zu.

Diese versprechen höhere Renditen und die Illusion eines geringen Risikos, da ihr Wert nur geschätzt werden kann und in der Regel nur selten aktualisiert wird. Trotz möglichem Profit besteht die Gefahr, dass hier zu viel investiert wird, was zu einem Liquiditätsverlust führt.

Aktien überzeugen mit attraktiven Dividenden

Aktien hingegen sind liquide mit messbaren Risiken und bieten jedes Jahr attraktive Dividenden mit einer positiven langfristig zu erwartenden Rendite. Die Dividendenrendite lässt sich zudem durch eine gezielte Aktienauswahl optimieren.

Aber allein die Substitution von Anleihen durch Aktien in einem Portfolio würde dessen Risiko und das Verlustpotenzial kurz- und mittelfristig deutlich über ein akzeptables Niveau hinaus erhöhen.

Es ist jedoch möglich, in einem auf dividendenstarke Titel ausgerichteten Portfolio durch den Verkauf von Aktienindex-Futures einen Teil des Risikos zu reduzieren und so gleichzeitig die Dividendenrendite zu realisieren.

Messbaren Risiken

So können regelmässige Erträge generiert und viele Risiken vermieden werden ebenso wie die Liquiditätsprobleme der alternativen Anlageklassen.

Ein Nachteil dieses Ansatzes besteht darin, dass der Anleger dem Risiko ausgesetzt ist, dass der Wert des Index deutlich stärker als der Wert des Portfolios mit hohen Dividenden steigt.

Steuerung durch eine Anpassung des «Betas»

Dieses Risiko kann durch eine Anpassung des «Betas» des Portfolios gesteuert werden. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die realisierten Dividenden niedriger als erwartet und insbesondere niedriger als die durch die Futures implizierten Dividenden sein könnten.

Die Lösung dieses Problems erfordert eine sorgfältige Auswahl der Aktien im Portfolio. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Unternehmen in Zeiten unerwartet niedrigerer Gewinne dazu neigen, ihre Dividendenausschüttung nicht um den ganzen Ertragsrückgang zu senken.

Optionen auf Aktienindizes als weitere Option zur Renditegewinnung

Eine weitere Ertragsquelle ist das Schreiben von Optionen auf Aktienindizes. Wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, sind Optionsmärkte aufgrund der Risikoaversion der Investoren strukturell unausgeglichen, was zur Bildung von ausschöpfbaren Prämien führt.

Auf eigenständiger Basis sind diese Strategien eher riskant, da Anleger stark den Schwankungen des Aktienmarktes ausgesetzt sind. Dieses Risiko kann aber durch die Absicherung der Positionen mit Futures («Delta-Hedging») reduziert werden. Das Hinzufügen eines solchen Options-Overlay zur hohen Dividendenstrategie führt zu einem höheren Gesamteinkommen, besonders in Zeiten hoher Marktvolatilität.  

Attraktive Renditen lassen sich im Portfolio also aus einer Kombination von Aktien mit hohen Dividenden (durch Futures abgesichert) und mit dem Schreiben von Optionen generieren. Gleichzeitig kann das Gesamtrisiko auf einem dem Anleger entsprechenden Niveau gehalten werden.

 

*José Antonio Blanco, Head Investment Management Drittkundengeschäft, Swiss Life Asset Managers, und Valentin Routier, Multi-Asset & Equity Portfolio Manager Drittkundengeschäft, Swiss Life Asset Managers.