Eines haben der Kaffee bei McDonald’s und jener im Claro-Laden gemeinsam: Sie stammen aus fairem Handel. Damit wird den Bauern ein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht und ein Entwicklungspotenzial geboten. Schon seit 1992 vergibt die Max-Havelaar-Stiftung Zertifikate für fair gehandelte Produkte.Neben Kaffee liegen inzwischen Bananen, Rosen und viele andere, hauptsächlich landwirtschaftliche Produkte in den Regalen von Dorfläden bis zu Grossverteilern. Weltweit hat sich die Fair-Trade-Branche in einem internationalen Dachverband organisiert, Fairtrade International. Wie aus den Jahresberichten hervorgeht, haben sich die Umsätze mit Fair-Trade-Produkten seit 2004 auf rund 4,4 Milliarden Euro verfünffacht.

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Nun steht der Markt für Fair Trade auch dem Anlegerpublikum in der Schweiz offen. Kurz vor Jahresende hat ResponsAbility einen entsprechenden Fonds aufgelegt. ResponsAbility zählt weltweit zu den führenden Vermögensverwaltern im Bereich der sozialen und nachhaltigen Anlagen. Rund eine Milliarde Dollar haben die Schweizer inzwischen in den Bereichen Mikrofinanz, Medienförderung, Finanzierung von KMU in Schwellen- und Entwicklungsländern oder Fair Trade investiert. Flaggschiff ist der seit 2003 geführte Global Microfinance Fund mit über 500 Millionen Dollar Vermögen. Der Fonds hat sich vor allem während der Finanzkrise als sichere Anlage erwiesen.

Mit dem neuen Fair-Trade-Fonds sollen zertifizierte Produzenten und Handelsorganisationen vom Anbau bis zum Verkauf finanziert werden. Investiert wird hauptsächlich über festverzinsliche Forderungswertpapiere oder direkte Beteiligungen. Anlegern werde so der Zugang zu einem Segment des Agrarsektors geboten, in das sonst kaum investiert werden könne, erklärt Klaus Tischhauser, CEO und Gründer von ResponsAbility. Allerdings sei der Fonds nicht dazu geeignet, um auf den Anstieg der Preise von Agrarrohstoffen zu spekulieren. Der Fonds strebt eine Rendite von drei bis fünf Prozent in Dollars an. Die Fondstranchen in Euros und Franken werden gegenüber dem Dollar abgesichert. Mit einer jährlichen Verwaltungsgebühr von 3,5 Prozent sind die Kosten nicht eben günstig.

Allerdings sind in diesem Bereich nur wenige Produkte öffentlich zugänglich. In Deutschland wurde der erste Mikrofinanzfonds erst vergangenen Oktober lanciert.