Der Kanadier Bryan Adams hat sich als Rocksänger längst einen klangvollen Namen geschaffen. Weniger bekannt ist sein Talent als Fotograf. Für das Projekt «Hear the World» hat Adams andere Musikstars abgelichtet, so die britische Soulsängerin Amy Winehouse. Dabei halten sich die Porträtierten jeweils die Hand hinters Ohr (weitere Fotos auf www.hear-the-world.com/botschafter). Nicht ohne Grund: «Hear the World» ist eine globale Initiative des Schweizer Hörgeräteherstellers Phonak mit dem Ziel, Menschen auf die Bedeutung des Hörvermögens und die Auswirkungen von Hörverlust aufmerksam zu machen.

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Das Hauptziel allerdings ist profan: Hörgeräte absetzen. Doch damit hapert es etwas, seit die Welt vermehrt auf die Ökonomen und weniger auf feine Zwischentöne hört. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen ist Sonova – mit Marken wie Phonak, Lappere oder Unitron – bisher allerdings recht gut durch die Rezession gekommen. Zwar sind die starken Zuwachsraten der letzten Jahre vorderhand passé. Für das per Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr 2008/09 konnten Konzernchef Valentin Chapero und seine Crew immerhin einige Prozent Umsatz- und Gewinnwachstum vorlegen.

Richtig grosse Steigerungsraten bei den Verkäufen und Margen dürften erst wieder zurückkehren, wenn die Wirtschaft anzieht. Sonova jedenfalls ist gerüstet für eine prosperierende Zukunft. Die Firma hat ihre hohe Innovationskraft schon oft unter Beweis gestellt. Auch künftig wird Sonova nach neuen Technologien forschen, um in der Branche Standards zu setzen. Die Aktien sind etwas für hellhörige Anleger. Zwar erachte ich die Titel mit einem für dieses Jahr geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 nicht gerade als überaus billig. Doch wer Geduld hat, ist mit Sonova gut beraten.

Mächtig viel Rendite. Der Chef von Sunrise, Christoph Brand, lässt keine Gelegenheit aus, kräftig auf die Swisscom einzudreschen. Ob er staatliche Privilegien, monopolistische Strukturen oder die diktatorische Preispolitik anprangert – seine Kritik kratzt Swisscom-CEO Carsten Schloter nicht. Der Telekommunikationskonzern zieht in aller Ruhe seine Kreise – und dies in unverändert ertragreichen Gewässern, Rezession hin oder her. Zwar gingen in den ersten drei Monaten dieses Jahres Umsatz und Betriebsgewinn minim zurück, dafür stieg der Reingewinn um 13 Prozent. Auch die Aussichten sind, in Relation zum konjunkturellen Umfeld, erfreulich; Umsatz und Ertrag dürften 2009 gehalten werden.

Für mich gehören die Swisscom-Aktien zu jenen Valoren, deren Besitz Anleger auch in wechselhaften Börsenzeiten ruhig schlafen lässt. Vor allem wegen der Rendite: Die Titel bieten 5,9 Prozent. Und dies ohne übermässiges Risiko, dass die Ausschüttung im nächsten Jahr geschnitten wird.

Frischer Schub. Ende 2006 liess die bis dahin unbekannte, in Zug domizilierte Petroplus ihre Titel kotieren. Ein interessanter Zuwachs für die Schweizer Börse: Der grösste unabhängige Raffineriekonzern Europas betreibt an mehreren Standorten Produktionsanlagen, wo vor allem Benzin, Diesel und Kerosin raffiniert werden. Ein gut geschmiertes Geschäft; die hohe Nachfrage führte europaweit zu Kapazitätsengpässen, Petroplus erfreute sich an saftigen Margen. Die Titel, zu 63 Franken emittiert, stiegen denn auch innert Kürze auf mehr als das Doppelte. Mitte 2007 allerdings setzte ein Sinkflug ein, die Valoren verloren gegen 90 Prozent ihres Werts. Vor der Konjunkturabschwächung sank die Nachfrage, weltweite Überkapazitäten zerzausten die Margen zusätzlich. 2008 rutschte Petroplus tief in die roten Zahlen. Auch fürs erste Quartal 2009 musste ein Verlust ausgewiesen werden. Dennoch haben die Aktien seit Anfang April um gut 40 Prozent zugelegt. Kurstreiber waren die anziehenden Ölpreise sowie Spekulationen, Petroplus sei ins Übernahmevisier eines Konkurrenten geraten. Die Zuger haben sich eine aggressivere Expansionsstrategie verschrieben; der im September antretende neue Konzernchef, Jean-Paul Vettier, soll nach Akquisitionsmöglichkeiten Ausschau halten. Weitere Kursavancen sind abhängig von einer konjunkturellen Erholung und der Ölpreisentwicklung. Die Aktien sind nur mittelfristig interessant.

Frank Goldfinger ist der anonyme Börsenspezialist der BILANZ.