Seit kurzem können sich chinesische Konzerne über die Schweizer Börse finanzieren, indem sie hier Anteilsscheine an ihren Aktien in China in Umlauf bringen. Das neue Finanzierungsinstrument, sogenannte Global Depositary Receipts (GDR), kommt in Ostasien gut an: Diese Woche geben insgesamt vier Unternehmen ihr Debüt.

Das grösste davon, Gotion High-Tech, sammelte an der SIX insgesamt umgerechnet 660 Millionen Franken ein. Das Unternehmen verkaufte 22,8 Millionen GDR zu je 30 Dollar – umgerechnet knapp 29 Franken. Vermarktet worden waren die Papiere für 30 bis 30,28 Dollar pro Stück. Jeder GDR entspricht fünf A-Aktien des Unternehmens in China.

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VW ist an Gotion High-Tech beteiligt

Nach Berechnungen von Bloomberg wurden die GDR am Montag mit einem Abschlag von etwa 3,6 Prozent zum Schlusskurs der A-Aktien von Gotion bewertet. Die Aktien stiegen am Dienstag um bis zu 3 Prozent in Shenzhen, der stärkste Anstieg seit fast zwei Wochen, was einem Börsenwert von etwa 10,5 Milliarden Dollar entspricht.

Das 2006 gegründete Unternehmen Gotion stellt Batterien für Elektrofahrzeuge her und verfügt nach eigenen Angaben über Forschungszentren in China, Singapur, den USA, Deutschland und Japan. Das Unternehmen hat einen starken Partner – der grösste Aktionär ist nämlich Volkswagen.

Batteriehersteller zieht es an die SIX

Offiziell in den Handel starten werden die Papiere von Gotion (übermorgen) Donnerstag. Nebst diesen Papieren von Gotion werden auch die GDR des Baumaterial-Herstellers Keda Industrial und der beiden Batteriehersteller Ningbo Shanshan und Gem verfügbar werden. Keda Industrial will total 173 Millionen Dollar einsammeln, Ningbo Shanshan und Gem wiederum wollen an der SIX 319 Millionen Dollar respektive 245 Millionen Dollar erhalten.

(bloomberg/mbü)