Der prächtige Hauptsitz der Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich zeugt vom Glanz der Grossbank. Von dieser Ausstrahlung ist zumindest an der Börse nicht mehr viel vorhanden – obwohl der Konzern natürlich immer noch zu den wichtigsten der Schweizer Wirtschaft gehört. Der Aktienkurs ist auf unter 3 Franken geschmolzen – noch vor zehn Jahren war der Titel über 25 Franken wert. Und im Sommer 2007 hatte der Valor gar noch fast 83 Franken erreicht.

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Dieser dramatische Kursverlust hat natürlich auch mit der Kapitalerhöhung vom letzten Herbst zu tun, die für eine kräftige Verwässerung sorgte. Aber auch die vielen Krisen und Skandale – die meist multiple Millionen-Abschreiber nach sich zogen – haben viel vom Börsenwert vernichtet. Die einstige Krisenbank UBS, die 2008 vom Staat gerettet werden musste, wird derweil heute bei gut 20 Franken pro Aktie gehandelt, dem höchsten Kurs seit über sieben Jahren.

Der Tiefkurs der CS schmälert auch den Verdienst der Credit-Suisse-Spitze um CEO Ulrich Körner und Präsident Axel Lehmann – ein Teil ihres Lohns wird in Form von Aktien ausbezahlt. Wobei dieser Vergütungsplan derart kompliziert ausgestaltet ist, dass Laien nur schwer verstehen, wie viele Aktien die Topmanager tatsächlich erhalten.

Um den Platz im Swiss Market Index muss die Credit Suisse aber vermutlich nicht bangen. Den über die Zugehörigkeit zum Kreis der 20 wertvollsten Schweizer Konzerne entscheidet nebst der Marktkapitalisierung zur Hälfte auch das Handelsvolumen. Hier schneidet die breit gehandelte Credit-Suisse-Aktie weiterhin gut ab. Und über die Zusammensetzung des SMI wird erst im Sommer 2023 entschieden. Wenn die neue Strategie der Credit Suisse bis dahin Früchte zeigt, wird sich der Kurs vermutlich erholen.

(mbü)

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