Er tat es auf Drängen seines damals 14-jährigen Sohnes. Im Jahr 1991 kauft Anthony Giordano eine Micky-Mantle-Sammelkarte auf dem Sportmemorabilienmarkt. 50’000 Dollar blätterte Giordano dafür hin, was damals für Schlagzeilen und Unverständnis bei Nichtkennern des Markts sorgte. So viel Geld für eine Sammelkarte könne für den Käufer doch nur ein Verlustgeschäft sein. Dies, auch wenn es sich um eine Karte aus dem Jahr 1952 handle und Mantle zu den Ikonen des US-Baseballs zählt. Wie falsch die Zweifler damals lagen, zeigte sich im August 2022, als die Karte beim Auktionshaus Heritage Auctions unter den Hammer kam: für 12,6 Millionen Dollar (rund 11,4 Millionen Franken). «Damit hält Heritage Auctions den Weltrekord für das teuerste jemals verkaufte Sportsammlerstück», sagt Chris Ivy, Direktor für Sportauktionen bei Heritage Auctions. Das Gebot brachte Giordano wieder in die Schlagzeilen und dem Markt für Sportmemorabilien neue Aufmerksamkeit.

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Dieser boomt weltweit, vor allem in den USA, dem Mutterland der grossen Sportereignisse. Hier hat das Sammeln von sportlichen Erinnerungsstücken, insbesondere von Spiel- und Sportkarten, bereits eine jahrzehntelange Tradition. Doch auch anderswo steigt die Zahl der Jägerinnen und Sammler, die laut Ivy «aus allen Schichten und Altersgruppen kommen» und Sportfans und Nostalgiker genauso umfasst wie Trophäenjägerinnen, Museen oder andere Investoren. Parallel dazu steigen auch die Handelsvolumina – und zwar deutlich: Das Consulting-Unternehmen Market Decipher schätzt, dass sich der weltweite Marktwert des Sportmemorabilien-Segments von 26,1 Milliarden Dollar im Jahr 2021 bis zum Jahr 2032 auf 227, 2 Milliarden erhöhen wird. Kein Wunder also, dass auch grosse Auktionshäuser wie Sotheby’s und Christie’s ihre Aktivitäten in dem Bereich zusehends ausbauen.