Auf der Suche nach höheren Renditen sollten Anleger besonders auch bei Obligationen den wichtigsten Grundsatz nicht unterschätzen: Eine bessere Rendite kann nur durch mehr Risiko erzielt werden. Ein etwas höherer Zins ist oft durch eine schlechtere Bonität des Schuldners begründet. Vor allem Anleger mit geringer Risikofähigkeit und -bereitschaft sollten nur Anleihen mit guter Bonität wählen.

Ebenso wichtig ist der Anlagehorizont. In der Regel haben längere Laufzeiten höhere Renditen. Wer seine Obligationen vorzeitig verkaufen muss, kann unter Umständen erhebliche Verluste erleiden, weil der Kurs der Obligationen zwischenzeitlich gesunken ist. Zu beachten ist zudem, dass viele Anleihen mit Rückkaufs- und Verkaufsklauseln versehen sind. Das gibt dem Emittenten das Recht, eine Anleihe vorzeitig zurückzukaufen, wenn ihm das Marktumfeld günstig erscheint. Ein vorzeitiger Rückkauf ist vor allem dann interessant, wenn der Zins der Anleihe höher ist als die Rendite, der Kurs der Anleihe also über 100 Prozent liegt.

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Hohe Renditen gehen oftmals mit Währungsrisiken einher. Natürlich ist es verlockend, von den höheren Zinsniveaus in amerikanischen Dollars oder in brasilianischen Reais zu profitieren. Der Zinsvorteil ist aber bei einer ungünstigen Wechselkursentwicklung schnell dahin.

Währungsabsicherungen, direkt oder über entsprechende Fonds und Finanzprodukte, sind mit Kosten verbunden und schmälern die Rendite.
Wer auf direkte Anlagen setzen will, sollte auch bei Anleihen eine ausreichende Diversifikation nicht vernachlässigen.

Preis und Rendite einer Obligation stehen in einem inversen Verhältnis. Das heisst, wenn der Preis steigt, sinkt die Rendite. Wieso ist das so? Wenn die Zinsen am Markt sinken, ist die bestehende Obligation mit dem höheren, festen Couponeinkommen attraktiver, da Anleger am Markt bei neuen Obligationen einen tieferen Zins erhalten. Der Preis des Bonds steigt. Dieser Wertgewinn ist umso höher, je länger der Anleger bei sinkenden Marktzinsen von einem höheren Coupon profitieren kann. Bei steigenden Marktzinsen spielt der umgekehrte Mechanismus. Daneben richtet sich der Preis eines Bonds während seiner Laufzeit grundsätzlich ganz nach Angebot und Nachfrage. Zudem beachte man, dass Obligationen mit langen Laufzeiten von Zinsänderungen stärker betroffen sind als kurz laufende Papiere.

Bei Obligationen sind Erträge aus Kursgewinnen steuerfrei. Wer also einen Bond gewinnbringend an der Börse verkauft, muss auf dem Kapitalertrag keine Steuern zahlen. Anders verhält es sich mit den Zinserträgen, diese sind steuerpflichtig. Wer seine Obligationen verkaufen will, kann durch die Wahl des richtigen Zeitpunktes deshalb einige Steuerfranken sparen. Wird die börsengehandelte Obligation vor dem jährlichen Zinstermin verkauft, erhält der Verkäufer zusätzlich zum Kaufpreis den aufgelaufenen Marchzins, und zwar steuerfrei. Der Käufer hingegen muss bei Zinsfälligkeit den gesamten ausgeschütteten Jahreszins versteuern. Ein systematischer Verkauf von Bonds vor dem Coupontermin kann allerdings von der Steuerverwaltung als Steuerumgehung qualifiziert werden.