Strategiefonds erfreuen sich in der Schweiz besonderer Beliebtheit. Mehr als 90 Millionen Franken sind in diese Anlageklasse investiert, das ist rund ein Fünftel der in Fonds angelegten Vermögen. Der Grund: Ob vorsichtiger Investor oder risikofreudiger Anleger, für jeden ist das richtige Produkt dabei.

Wer einen Strategiefonds kauft, der erwirbt ein gemischtes Portfolio, das professionell gemanagt wird. Abhängig vom Anlageziel werden die verschiedenen Anlagemöglichkeiten der Finanzmärkte kombiniert. Geldmarktanlagen, Obligationen und Aktien werden so zusammengestellt, dass jeder Risikobereitschaft Rechung getragen wird. Auf diese Weise unterscheiden sich Strategiefonds von reinen Aktien-, Obligationen- oder Geldmarktfonds.

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Dynamische Strategiefonds verfolgen einen wachstumsorientierten Ansatz. Der Aktienanteil des Portfolios liegt bei über 70 Prozent. Im Gegensatz dazu beträgt die Aktienquote bei konservativen Strategiefonds maximal 30 Prozent. Solche Fonds eigenen sich daher vor allem für risikoscheue Anleger. Bei flexiblen Strategiefonds ist der Fondsmanager an keine Quoten gebunden.

Vier Strategien auf einen Blick
1. Dynamisch: Wer das Risiko nicht scheut, setzt auf diese wachstumsorientierten Fonds. Hier sind über 70 Prozent des Portfolios in Aktien investiert.


2. Flexibel: Der Fondsmanager ist bei flexiblen Strategiefonds an keine Aktienquote gebunden. Er kann sich den Marktbewegungen anpassen.


3. Konservativ: Die defensive Anlagestrategie eignet sich für risikoscheue Anleger. Die Aktienquote liegt bei maximal 30 Prozent.


4. Ausgewogen: Die auch «balanced funds» genannte Fondsklasse ist die Lösung für Unentschlossene. Hier investiert der Fondsmanager 30 bis 70 Prozent in Aktien. Ausgewogene Strategiefonds versuchen mit dem goldenen Mittelweg, eine gute Balance zwischen Risiko und Ertrag zu erzielen.

Obwohl in der Regel minimale und maximale Aktienanteile für Strategiefonds fixiert sind, können die Manager innerhalb der vorgeschriebenen Bandbreiten die Quoten auf- und abbauen. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass sie die Asset-Allocation der aktuellen Marktlage anpassen können.

Bevor man in einen Strategiefonds investiert, sollte man sich daher über seine Risikofähigkeit klar werden. Dabei spielt der Anlagehorizont eine ganz entscheidende Rolle. Wie lange kann und möchte ich mein Geld in einem Strategiefonds anlegen? Dabei gilt die Faustregel: Je länger der Anlagehorizont, desto höher darf die Aktienquote sein.

Neben all den Vorzügen haben aber Strategiefonds auch ihre Schattenseiten. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Transparenz. Da verschiedene Anlageklassen und -regionen kombiniert werden, ist es für den Anleger nur schwer nachzuvollziehen, worauf die Entwicklung des Fonds basiert. Haben die Aktien sich so gut entwickelt oder die Bonds? Welche Anlageregion oder Branche hat zu den Kursverlusten geführt?

Eine schwierige Situation entsteht auch dann, wenn man den Fonds wieder verkaufen will. Denn in einer Baisse-Phase ist es sicher ungünstig, Aktien zu verkaufen. Gleichzeitig kann es sinnvoll sein, sich dann von Obligationen zu trennen. Da Strategiefonds beide Anlageklassen mischen und ein Anleger nur den Fonds als Ganzes veräussern kann, muss er in so einer Situation Verluste in Kauf nehmen.

Der Kauf eines Strategiefonds bedeutet, die Anlageentscheidungen abzugeben. Solche Fonds sind daher sehr geeignet für Anleger mit geringeren Marktkenntnissen und kleinen Anlagevermögen, die sich möglichst wenig um ihr Portefeuille kümmern möchten. Der Preis ist leider eine oftmals schwächere Performance, denn Strategiefonds scheiden in aller Regel schlechter ab als Fonds einer einzelnen Anlageklasse. Zudem kann man mehr Transparenz und Flexibilität erreichen, wenn man in reine Aktien- und Obligationenfonds investiert. Je nach Marktlage und Risikoneigung können die einzelnen Fondsklassen dann nach eigenen Wünschen gewichtet werden.