VZ VermögensZentrum: Peter Stocker und Martin Fuchs

Private-Banking-Rating : Das VZ VermögensZentrum schlägt alle

Erich Gerbl
Von Erich Gerbl
am 27.07.2020 - 09:00 Uhr

Die Sieger: Peter Stocker (l.) holte mit seinem Kollegen Martin Fuchs für das VZ Vermögenszentrum den Gesamtsieg. Im Schloss Sihlberg stellten sie sich den kritischen Fragen der Jury. Schon im Vorfeld erhielt ihr Anlagevorschlag vom bankenunabhängigen Institut IVA die beste Bewertung.

Quelle: Roger Hofstetter für BILANZ

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Zum 12. Mal hat BILANZ undercover für einen echten Kunden die Dienstleistugen von Banken geprüft. Dieses Jahr war der Fall besonders verzwickt.

Wenn sich Blutkörperchen zu Sicheln formen und verklumpen, führt das zu unerträglichen Schmerzen. Betroffene beschreiben diese mit Messern, die im Rücken stecken und gedreht werden. Die Erbkrankheit nennt sich Sichelzellanämie. 25 Millionen Menschen sind betroffen.

Zürcher Forscher entdeckten, dass das Alzheimer-Medikament Memantin die Sichelung verhindert. Die Anwendbarkeit des Präparates ist bereits belegt. In einer Nachfolgestudie werden jetzt Wirkung, Sicherheit und ideale Dosierung geprüft. Da das Patent abgelaufen ist und keine Geschäfte winken, fällt die Pharmaindustrie als Financier aus. Eine Zürcher Stiftung hat viel Geld gesammelt und fördert dieses Projekt.

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Die Verantwortung, die gemeinnützige Stiftungen für die ihnen anvertrauten Gelder tragen, ist gross. Entsprechend wichtig ist es, den passenden Verwalter zu finden. Für zwölf Millionen Franken, einen Teil des Gesamtvermögens, sucht die Stiftung nun einen neuen Geldmanager. BILANZ unterstützt sie bei der Suche und hat die Stiftung zum Testkunden fürs alljährliche Private-Banking-Rating gemacht. Zum 12. Mal wird die beste Privatbank der Schweiz in einer Art Mystery Shopping gesucht.

Fast 100 Banken anonym angeschrieben

Im Namen der Stiftung schrieb BILANZ gemeinsam mit dem Multi-Family Office VALUEworks knapp 100 Schweizer Banken an und forderte Anlagevorschläge an. In der Finanzindustrie werden solche Anfragen «Requests for Proposal», kurz RfP, genannt. VALUEworks macht das für Kunden ständig. So war es schwer, BILANZ hinter der Anfrage zu vermuten.

Die achtköpfige Jury des Private-Banking-Ratings unter der Leitung von Finanzprofessor Thorsten Hens wählte die 22 qualitativ höchstwertigen Offerten aus. Das bankenunabhängige Institut für Vermögensaufbau (IVA) unterzog die Vorschläge einer Detailanalyse.

Auf Basis der IVA-Ergebnisse zeichnete die Jury elf Banken aus und wählte das VZ VermögensZentrum, die SGKB und die DZ Privatbank zu den drei Finalisten. Die Bankenvertreter wurden ins Schloss Sihlberg geladen. Dort mussten sie ihre Vorschläge vor dem Kunden und – was sie bis zum Eintreffen nicht wussten – der BILANZ-Jury präsentieren. Das VZ VermögensZentrum setzte sich als Gesamtsieger durch.

VZ-Experte Peter Stocker rechtfertigt vor der Jury die Nachhaltigkeit eines Goldinvestments.
Foto: Roger Hofstetter für BILANZ
Foto: Roger Hofstetter für BILANZ

«Eine Quadratur des Kreises»

Mehr als 13'000 Stiftungen gibt es in der Schweiz. Auf 100 Milliarden Franken beläuft sich ihr Vermögen. Für die Banken sind Stiftungen nicht automatisch ein gutes Geschäft. «Banken werden hellhörig, wenn es um Stiftungen geht, kommen aber mit hängenden Ohren aus den Meetings, wenn sie merken, dass nur wenig Geld zu holen ist. 90 Prozent haben ein Volumen von weniger als 100'000 Franken. Den wenigen Grossen laufen alle hinterher», sagt Peter Wüthrich von VALUEworks. Die Teststiftung des Ratings gehört zu den interessanteren Fällen.

Leicht wurde es den Banken nicht gemacht. Laut Jurypräsident Thorsten Hens galt es, «eine Quadratur des Kreises» zu lösen. Besonders schwierig umzusetzen war der Wunsch der Stiftung, jährlich eine der zwölf Millionen Franken für Projekte zu entnehmen. «Die benötigte Rendite für die geplanten Auszahlungen war selbst für reine Aktieninvestments unrealistisch hoch», schreibt das IVA. Eine Melange aus riskanten, volatilen Investments zur Einholung der Renditen und schwankungsarmen Anlagen zur Finanzierung der jährlichen Ausschüttung war gefragt.

Gefordert wurde von den Banken zudem eine nachhaltige Umsetzung. Themen wie nachhaltige Kapitalanlage – Stichwort: ESG – sind für gemeinnützige Stiftungen besonders wichtig. Wird das Geld nachhaltig verwaltet, erhöht sich die Gesamtwirkung der Stiftung. Gewünscht waren Direktanlagen und damit verbunden tiefe Kosten. Auch mussten die Geldmanager ihre bisherigen Leistungen offenlegen, mit einer Erklärung, wie diese zustande gekommen sind.

Dieser Artikel erschien in der Mai-Ausgabe 2020 der BILANZ.