Seit Jahren gehört die Bindung der chinesischen Währung Yuan an den Dollar zum festen Bestandteil der Weltwirtschaft. Daran hat sich trotz der angekündigten Flexibilisierung des Wechselkurses im Juni dieses Jahres nichts geändert.

Die Bindung einer Währung an den Dollar wäre an sich nichts Besonderes, doch in diesem Fall geht damit eine eindeutige Unterbewertung des Yuan einher. Chinesische Güter sind dadurch in den USA zu billig. Und da sich der Dollar gegenüber anderen wichtigen Währungen (Euro, Yen, Franken) in den letzten Jahren abgewertet hat, ist die Unterbewertung des Yuan in diesen Währungsräumen sogar noch stärker.

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Für China als grosse Exportnation zahlte sich das aus. Dank dieser Unterbewertung erlangte das Land im Welthandel einen Wettbewerbsvorteil – auch deshalb konnte China Deutschland als Exportweltmeister entthronen und zur zweitgrössten Wirtschaftsnation der Welt aufsteigen. Es ist deshalb verständlich, dass die USA immer wieder mit Strafzöllen drohen. Ernst ist es der US-Regierung damit aber kaum. Zwar leiden einige Branchen unter der stetigen Zunahme der Importe aus China, doch der Prozentsatz importierter Güter ist im internationalen Vergleich nach wie vor gering. Und die USA profitieren auch von der Bindung des Yuan an den Dollar.

Die Erhaltung des fixen Wechselkurses zwingt die Nationalbank Chinas nämlich dazu, Dollars zu kaufen und diese in amerikanischen Staatsanleihen anzulegen. Gemäss einer Schätzung von Fred Bergsten, dem Direktor des Peterson Institute for International Economics, hat China seit 2005 im Schnitt pro Tag jeweils eine Milliarde Dollar gekauft.

Dadurch sind die USA in der Lage, weit über ihre Verhältnisse zu leben und stets mehr Geld auszugeben, als im eigenen Land erwirtschaftet wird. Im Normalfall geht das nicht lange gut, weil die Währung solcher Staaten schnell an Wert verliert. Das konnte man in vielen südamerikanischen Ländern in den achtziger und neunziger Jahren beobachten. In den USA funktioniert es aber bestens, weil vor allem die Chinesen den Wert des Dollars stützen. Es ist damit zu rechnen, dass es noch einige Zeit so weitergehen wird.