BILANZ: Kuoni wird reorganisiert – alle Jahre oder alle zwei?

Peter Rothwell: Kuoni sieht heute anders aus als vor einem Jahr.

Eben.

Die Akquisition von GTA und unser Investmentprogramm, das 2011 zu Ende geht, haben Kuoni stark verändert. Es wäre falsch, das Unternehmen in den alten Strukturen laufen zu lassen.

Immerhin schon die zweite Reorganisation seit Ihrem Antritt vor drei Jahren. Ein Branchenrekord?

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Bei uns widerspiegelt dies die Wachstumsstrategie und unsere 
Akquisitionsaktivitäten. Mit dem Investitionsprogramm haben wir uns stark auf die Veränderungen der Zukunft ausgerichtet. Ich meine, wir sind im Vergleich zu den grossen europäischen Mitbewerbern inzwischen anders und besser für die Zukunft aufgestellt.

Wie bitte? Anders ist nicht besser.

Ich sage ja: anders und besser. Mit der Bündelung unserer Aktivitäten nach Geschäftsmodellen, Wachstumschancen oder Managementanforderungen können wir das Geschäft in Asien vorantreiben, neues Wachstum schaffen, das traditionelle Reisegeschäft nachhaltig entwickeln; auch die Integration von GTA ist für den 
Erfolg von Kuoni wichtig.

Die nächste Reorganisation sieht so aus: Peter Rothwell ist CEO, unter ihm gibt es noch einen Chef Online und einen Chef Offline.

(lacht) So einfach ist das Reisebusiness nicht. Mit der neuen Organisation fassen wir unsere Geschäftsfelder sinnvoll zusammen. Jede Division verfügt über Online- und Offline-Geschäfte. Das 
Internet gehört längst zu unserem Geschäft.

Im Winter sind Dollarregionen wie Karibik oder Indischer Ozean wichtig fürs Geschäft. Leiden Sie unter dem erstarkten Dollar?

Stärkere oder schwächere Währungen sind dann ein Problem, wenn die Schwankungen in kurzer Zeit sehr stark sind. In der Schweiz gibt es dank den SNB-Massnahmen nun mehr Stabilität.

Wie gross schätzen Sie Ihre Einbussen aufgrund von Währungsschwankungen dieses Jahr?

Im ersten Halbjahr betrug der negative Währungseinfluss fast zehn Prozent. Allein durch die Umrechnung in Schweizer Franken sank der Umsatz um 172 Millionen Franken.

Ihr nächstes Ferienziel?

Vorderhand müssen Ferien warten. Doch der Winter steht vor der Tür. Ich werde wieder Skitouren rund um Zermatt unternehmen.

 

Peter Rothwell
: Der 52-Jährige ist seit Anfang 2009 Konzernchef von Kuoni. In den ersten zwei Jahren hat er den Konzern umgebaut und wieder auf 
Erfolgskurs gebracht. Für ihn ist Kuoni als Reisekonzern ein Wissens- und Dienstleistungsunternehmen.