Bei 25 Superreichen in den USA wurde verglichen, wie viel Einkommensteuer sie zahlen. Warren Buffett trug anteilig am wenigsten von allen bei. Und das, obwohl der Invest-Guru seit Jahren auf höhere Spitzen-Steuersätze poch. Das Investigativportal «ProPublica», das die Recherche publiziert hat, bat Warren Buffett um Auskunft zur Sache. Hier seine Antwort in Auszügen:
«(...) Die zweite Frage betrifft meine persönliche Steuer-Situation. Meine Steuererklärung ist seit langem zugänglich. Am 1. August 2016, in einem Gespräch mit Hillary Clinton (verfügbar auf Youtube), habe ich US-Präsidentschaftskandidaten Trump aufgefordert, gemeinsam mit mir seine Steuererklärung öffentlich zu machen. (Bei uns beiden wurde eine Rechnungsprüfung durchgeführt, was aber eine Veröffentlichung der Steuererklärungen nicht behindert hätte.)
Später äusserte sich Kandidat Trump bei einer der präsidentiellen Wahlkampfdebatten falsch über meine Steuerabzüge. Daraufhin publizierte ich umgehend die korrekten Zahlen. Er hat meiner Berichtigung nicht widersprochen.
(...)
Steuervorteile durch Grossspenden
In Absatz 2-2 habe ich die Steuervorteile zusammengezählt, die ich in Folge meiner philanthropischen Aktivitäten seit dem Jahr 2006 erhalten habe. Einschliesslich der Spende, die ich bald für 2021 machen werde, habe ich ungefähr die Hälfte meiner 474’988 «A»-Anteile von Berkshire Hathaway gespendet (...).
Meine Berkshire-Anteile haben über lange Zeit 99 Prozent meines Vermögens ausgemacht. Auf die Spenden seit 2006 im Wert von mehr als 40 Milliarden Dollar (heute mehr als 100 Milliarden Dollar wert), werde ich pro 1000 Dollar Schenkungen weniger als 50 Cent Steuervorteile erhalten haben.
(...)
Ich glaube nach wie vor daran, dass das Steuersystem deutlich verändert werden sollte. Ich hoffe, dass die Einkommenssteuer deutlich ausgeweitet wird, und ich glaube ausserdem, dass grosse Vermögensdynastien nicht hilfreich für unsere Gesellschaft sind.
(...)
Warren Buffett
Das Original-Dokument mit Anhängen ist 23 Seiten lang. Hier finden Sie das gesamte Schreiben.
So lautet die Antwort von Carl Icahn, der ebenfalls zu seinen Einkommensteuern befragt wurde. Hier das Schreiben.
(me)