Kein Fonds hat im vergangenen Jahr bei den wichtigsten Kategorien auch nur annähernd die Performance des XMTCH on SBI Domestic Government 7+ erreicht. 12,4 Prozent legte dieser an Wert zu. Den Managern aktiver Fonds stellt dies kein gutes Zeugnis aus, handelt es sich doch um einen ETF. Der börsenkotierte Indexfonds der Credit Suisse wird nicht aktiv geführt, sondern legt das Vermögen wie alle andern ETF passiv nach den Vorgaben eines Index an, in diesem Fall nach dem Index für Schweizer Staatsanleihen mit Laufzeiten über sieben Jahre. Schon auf Rang vier folgt der nächste ETF der CS, jener für Regierungsanleihen mit drei bis sieben Jahren Laufzeit. Und auch in den andern Kategorien tauchen Indexfonds an der Spitze auf, so etwa der iShares von Marktleader Barclays, der mit Staatsanleihen der USA mit sieben bis zehn Jahren Laufzeit als bester Obligationenfonds in US-Dollars glänzte. Bei den Aktienfonds Schweiz konnten sodann nur vier Fondsmanager dem ETF der UBS auf den Schweizer Blue Chip Index SMI das Wasser reichen.

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Flucht in Staatspapiere. «Einmal mehr», lautet der Kommentar von Beat Rüegg, Leiter XMTCH bei der CS. Schon 2007 triumphierte nämlich dieser ETF bei der Fondspreisvergabe der Ratingfirma Lipper, die für BILANZ die vorliegende Auswertung erstellt hat. Die guten Resultate der Obligationen-ETF hätten vor allem damit zu tun, dass die aktiven Fondsmanager in der Regel Referenzzinsen mit kürzern Laufzeiten nachbilden und einen tieferen Anteil an Staatsanleihen hielten, dafür mehr Firmenanleihen.

Mit der Flucht der Anleger in die Staatspapiere sind dort die Renditen gesunken und die Kurse gestiegen, während bei den Firmenanleihen wegen der Kreditkrise genau das Gegenteil passiert. Anleger sollten deshalb auf der Hut sein und nun nicht blind auf die besten Anleihen-ETF des vergangenen Jahres setzen. Sobald die hohen Renditedifferenzen (Kreditspreads) zwischen Regierungs- und Firmenanleihen verschwinden, sind Verluste auf diesen Fonds absehbar.

Unter den Aktienfonds mit über 50 Millionen Franken Volumen hat sich der AMG Substanzwerte Schweiz am besten geschlagen. «Wir haben uns rechtzeitig mit selektiven Leerverkäufen in Finanz- und Industrieaktien gegen Kursverluste abgesichert», erklärt Fondsmanager Roger Fischer von AMG. Dadurch betrug der Wertverlust nur 21 Prozent, während der SPI-Gesamtindex 34 Prozent verlor. AMG wie auch die folgenden Fonds von Mirabaud, BGF und SWC widerlegen mit ihren Volumen von knapp 100 Millionen Franken, dass kleine Fonds wegen der Kosten schlechtere Renditen bringen. «Wir setzen bewusst auf Qualität und nicht Quantität», sagt Fischer. Für das laufende Jahr haben er und sein Kompagnon Erhard Lee die Aktienposition nicht gross verändert. Allerdings setzen sie bei den defensiven Titeln wie Pharma oder Nahrungsmitteln allmählich auf sinkende Kurse.