Benjamin Thut, 44

Möbeldesigner, ist Partner der Agentur thutundknup in Zürich und leitet mit seinem Bruder Daniel das Familienunternehmen Thut Möbel

Luxus bedeutet für mich in erster Linie, Zeit für mich selber zu haben. Wenn ich mich verwöhnen will, gehe ich gerne wandern, geniesse die Langsamkeit und Ruhe. Eine schöne Tour führt im Tessiner Blenio-Tal von Semione nach Ludiano. Sie dauert nur eineinhalb Stunden. In Ludiano sitze ich am liebsten ins Grotto Milani. Ein ganz anderer Luxus, den ich mir gönne, ist die Töfffahrerei. Ich besitze eine Ducati 998, Jahrgang 1992, von Schnyder Corse in Schänis, dem Spezialisten für schnelle Motorräder. Meine bevorzugten Rennstrecken sind in Jerez in Spanien und in Mugello in Italien. Da verbringe ich jeweils ein Wochenende und rase mit 300 Stundenkilometern über die Piste. Manchmal nehme ich auch an Rennen für Hobbyrennfahrer teil. Was Luxus betrifft, leiste ich mir prinzipiell nur, was ich wirklich brauche. Es sind meistens Dinge, bei denen die Qualität stimmt. Kleider von Fidelio gefallen mir in erster Linie, weil der Stoff speziell ist. Ein luxuriöser Artikel, auf den ich nicht verzichten möchte, ist meine IWC-Uhr, die ich bei Sandro Bösch in Zürich ausgesucht habe. Etwas, was ich noch nicht besitze, aber gerne hätte, ist ein froschgrüner Porsche aus den Siebzigerjahren. Im Gegensatz zur IWC weiss ich aber nicht, ob ich mir diesen Wunsch je erfüllen werde. Reisen bedeutet für mich ebenfalls Luxus. Mehr als zwei Wochen bin ich in letzter Zeit aber nie weggekommen. Eine Velotour quer durch Madagaskar, der totale Ausstieg, das wäre etwas, was mich reizen würde. Im Moment erlaubt mir meine Arbeit aber nicht einmal, am Abend regelmässig zu kochen. Dann gehe ich vor Ladenschluss noch schnell in den Globus und lege ein Vitello Tonnato in den Einkaufskorb – so komme ich doch noch zu einem feinen Abendessen.

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Grotto Milani, Ludiano,
Tel. 091 870 10 60
Schnyder Corse, Schänis,
Tel. 055 615 13 63, www.schnyder-corse.ch

Fidelio, Münzplatz 1, Zürich,
Tel. 01 211 13 11, www.fideliokleider.ch

Zeit Zone Zürich, Sandro Bösch, Kreuzplatz 2, Zürich,
Tel. 043 244 67 76, www.zeitzone.ch

Globus delicatessa, Schweizergasse 11, Zürich,
Tel. 01 221 33 11, www.globus.ch

Alice Stümcke, 39

leitet die Werbeagentur Favo Communications in Arlesheim; gewann 1999 den Lady Waterman Price

Luxus kann ich grundsätzlich materiell oder immateriell definieren. Dass ich das Gefühl habe, meine Entscheidungen frei treffen zu können und dadurch einen sehr hohen Grad an Unabhängigkeit besitze, ist ein sehr grosser Luxus. Ich hätte nie gedacht, dass ich bereits mit 39 Jahren an diesem Punkt stehen werde. Ich denke, dass der Begriff Luxus sehr zweideutig besetzt ist. Man zögert dabei, sich zu Luxus zu bekennen. Der absolute Luxus wäre für mich, ein Jahr auf Weltreise zu gehen. Aber auch, wenn ich Kunst kaufen könnte, ohne dass der Preis eine Rolle spielen würde. Denn ich mag es, mich mit Originalen zu umgeben. In der Galerie Räber in Zürich habe ich neulich eine moderne Glasskulptur eines tschechischen Künstlers erworben. Solche Spontankäufe sind Luxus für mich. Luxus heisst aber auch, sich Dinge zu leisten, die man nicht wirklich braucht. Ich leiste mir definitiv zu viele Schuhe. Wenn ich in meinen bevorzugten Geschäften in Düsseldorf ein schönes Paar sehe, kann ich einfach nicht widerstehen. Verzichten will ich auch auf den richtigen Haarschnitt nicht, darum gehe ich zu En Vogue in Zürich. Bei Ramstein Optik in Basel habe ich mir diesen Sommer eine schöne, aber teure Sonnenbrille ausgesucht. Dem Prada-Modell sah man nicht an, dass es aus der aktuellen Kollektion war. Gerade das hat mir an der Brille aber besonders gut gefallen. Wenn ich in Flims bin, gönne ich mir im Adula-Hotel gerne eine Massage. Ich verwöhne mich auch öfters mit Kleinigkeiten im Alltag. Mit einem Nusseis aus der Gelateria Cristallo in Zürich zum Beispiel oder mit Kaffee und Tee von Glattfelder in St. Moritz, diese beiden Genussmittel lasse ich mir sogar nach Hause schicken. Einen meiner traumhaftesten Urlaube habe ich im Hotel Grande Roche im südafrikanischen Paarl verbracht. Und doch ziehe ich meinen Balkon im Zürcher Kreis 6 öfters einer grossen Reise vor.

Galerie Räber, Oberdorfstrasse 23, Zürich,
Tel. 01 262 06 00, www.galerie-raeber.ch

En Vogue, Coiffeur, Bahnhofstr. 35, Zürich,
Tel. 01 211 66 44
Ramstein Optik, Sattelgasse 4, Basel,
Tel. 061 261 58 88
Hotel Adula, Flims,
Tel. 081 928 28 28, www.adula.ch

Gelateria Cristallo, Sihlstr. 97, Zürich,
Tel. 01 210 05 85
Glattfelder, Via Maistra 3, St. Moritz,
Tel. 081 837 39 39, www.glattfelder.ch

Bea Petri, 48

Visagistin, führt Schminkbars in Bern und Zürich sowie die cinémask ag

Da ich beruflich sehr aktiv bin, ist Zeit für mich der grösste Luxus. Ich arbeite sieben Tage in der Woche von sieben bis 23 Uhr. Wenn ich mir einmal eine Auszeit nehme, ist das ein Megaluxus. Vor diesem Hintergrund ist auch das Konzept der Schminkbar entstanden. Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, wie wichtig es ist, sich im Alltag öfter etwas Gutes zu gönnen. Wenn ich mich persönlich verwöhnen will, reise ich ins Ausland, sonst kann ich nicht wirklich loslassen. Am liebsten fliege ich ans Meer. Ich bevorzuge Hotels mit einem umfangreichen Spa-Angebot und geniesse das volle Programm: Maniküre, Pediküre, Massage. Einen wunderschönen Kurzurlaub erlebte ich nach einem Job fürs Schweizer Fernsehen im Oriental-Hotel in Bangkok, ein perfekter Ort. Mein liebstes Ferienziel ist Bali – ich war schon siebenmal auf der Insel und würde jederzeit wieder gehen. Ich checke vor Ort aber nie in einem Luxushotel ein, sondern miete nach der Ankunft irgendwo einen Bungalow. Die Ferienhäuschen sind einfach, aber liebevoll eingerichtet. Mit zunehmendem Alter sind mir gewisse Dinge wichtiger geworden. Schöne Kleider und edle Stoffe zum Beispiel. Stammkundin bin ich bei Alexandra Otis im Atelier für Strickwaren in Bern und in Bettina Müllers Eclectic-Lifestyle-Geschäft in Zürich. Ein weiterer Luxus, den ich mir leiste, ist ein sündhaft teurer Coiffeur. Bei Charles Aellen in Zürich gibts die schönsten Mèches. Wenn ich mit Freunden gut speisen will, reserviere ich einen Tisch in der Zürcher Kronenhalle. Da meine Tage aber sehr ausgefüllt sind, gehe ich eher selten in den Ausgang. Ich ziehe mich nach Feierabend lieber in meine 5-Zimmer-Wohnung im Zürcher Niederdorf zurück – hier fühle ich mich zu Hause und zahle für dieses Wohlgefühl gerne etwas mehr.

The Oriental Bangkok, 48, Oriental Avenue, Bangkok,
Tel. 0066 659 9000, www.mandarin-oriental.com/bangkok

Atelier für Strickwaren, Münstergasse 56, Bern,
Tel. 031 311 31 42
Eclectic Lifestyle, Werdmühlestr. 7, Zürich,
Tel. 043 344 80 42, www.eclecticshop.ch

Charles Aellen Company, Tödistr. 1, Zürich,
Tel. 01 201 78 10
Restaurant Kronenhalle, Rämistr. 4, Zürich,
Tel. 01 251 66 69

Bernhard P. Blum, 49

Juwelier in Zürich

Luxus bereitet Freude und Luxus darf man sich gönnen. Wer sich Luxus gönnt, braucht Zeit, und Zeit zu haben, ist für mich überhaupt der schönste Luxus. Der Einkauf einer Krawatte im Geschäft Dolph Schmid oder Brunos in Zürich bedeutet für mich Luxus. An guten Tagen bereitet mir die neue Krawatte Freude, einen schlechten Tag vermag sie aufzuwerten. Meine Töchter haben aus Neugier einmal meine Krawattensammlung gezählt. Dabei kam heraus, dass ich über 150 Stück besitze. Seither sage ich jeweils zum Spass, dass ich eigentlich auch mit Seidenkrawatten handeln könnte. Ein persönlicher Luxus ist, mir Zeit zu nehmen für Familie, Kultur und Sport. Ich besuche oft das KKL Luzern, die Zürcher Oper oder den Zoo. Ein gutes Buch von Hugo Loetscher leiste ich mir ebenfalls gerne. Früher frequentierte ich kleine Buchläden, heute gehe ich der Auswahl wegen zu Orell Füssli. Als Ausgleichssportler trimme ich mich mit Joggen und Biken fit. Meine Fahrräder kaufe ich im Velo-Shop Vonäsch in Zollikon. Als sportlichen Luxus habe ich mit meiner Familie das Golfen entdeckt – wir stecken aber noch in den Anfängerschuhen. Mit meiner Frau oder Freunden ein Glas Wein zu geniessen, ist ein Luxus, den ich mir nicht nehmen lasse. Eine grosse Auswahl an exquisiten Tropfen bietet mir der Männedorfer Önologe Jean-Paul Hausammann. Ein unerfüllter Wunsch oder einen Luxus, den ich mir einmal ermöglichen möchte, existiert ebenfalls in meinem Leben. Sollte sich die politische Lage entspannen, würde ich mit meiner Familie gerne die Seidenstrasse von Nepal nach Pakistan bereisen. Interessieren würde mich unterwegs vor allem die Vielfalt der Edelsteine – als Juwelier beglücken diese schon heute meine tägliche Arbeit. Bis es so weit ist, schliesse ich die Tage hier luxuriös mit einer köstlichen Zigarre aus dem Hause Tabatière in Küsnacht ab.

Herrenbekleidung Dolph Schmid, Bahnhofstr. 18, Zürich,
Tel. 01 212 26 36, www.dolphschmid.ch

Brunos, Bahnhofstr. 44, Zürich,
Tel. 01 211 02 90
Orell Füssli Kramhof, Füsslistr. 4, Zürich,
Telefon 0848 849 848, www.books.ch

Velo-Shop Vonäsch, Oberdorfstr. 30, Zollikon,
Tel. 01 391 38 53, www.velo-shop.ch

Weinhandlung Jean-Paul Hausammann, Dorfgasse 46, Männedorf,
Tel. 01 920 57 93
Tabatière, Bahnhofstr. 6, Küsnacht,
Tel. 01 910 69 75