Positive Daten vom Arbeitsmarkt haben den US-Börsen zum Wochenausklang Gewinne eingebracht. In den USA war die Beschäftigung im April deutlich stärker als erwartet gestiegen. Das habe die Sorgen um eine Abschwächung der Konjunktur wieder in den Hintergrund gedrängt, hiess es am Freitag am Markt. Die Daten seien von den Anlegern enthusiastisch aufgenommen worden, sagte Marktanalystin Ines Ayari von IG Markets. Ein wenig bröckelten die Gewinne im späteren Handel noch ab, nachdem Gerüchte um einen möglichen Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone aufgekommen waren.

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Für den Dow Jones Industrial Average (DJIA) ging es am Ende um 0,43 Prozent auf 12‘638,74 Punkte nach oben. Auf Wochensicht stand dennoch ein Verlust von 1,34 Prozent zu Buche. Der breiter gefasste S&P-500-Index kletterte am Freitag um 0,38 Prozent auf 1340,20 Punkte, nachdem er zuvor an allen Handelstagen in dieser Woche im Minus geschlossen hatte. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Nasdaq Composite um 0,46 Prozent auf 2827,56 Punkte, der Auswahlindex Nasdaq 100 machte 0,34 Prozent auf 2383,18 Punkte gut.

AIG im Minus

Im Blickpunkt standen nach Zahlen die Aktien der American International Group (AIG). Der gestrauchelte Versicherungsriese und Allianz-Konkurrent hatte im ersten Quartal schon wieder Verluste geschrieben. Massive Belastungen aus der Naturkatastrophe in Japan und hohe Kosten für die Rückzahlung der erhaltenen Staatshilfe drückten den Konzern unter dem Strich mit 543 Millionen Dollar ins Minus. Im Vorjahreszeitraum hatte AIG noch 359 Millionen Dollar verdient. Die Papiere verloren in der Folge gegen den Trend 0,29 Prozent auf 30,70 US-Dollar.

Derweil hatte die ungebremste Kauflust der Menschen die Kassen des Kreditkarten-Anbieters Visa auch im zweiten Geschäftsquartal prall gefüllt. Der Gewinn war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24 Prozent gestiegen, was die Erwartungen der Analysten übertraf. Zudem lässt Visa seine Aktionäre mit einem neuen, eine Milliarde Dollar schweren Aktienrückkauf am Erfolg teilhaben. Die Papiere stiegen um 0,90 Prozent auf 79,41 Dollar. Dass der Kursgewinn nicht noch höher ausfiel, begründeten Börsianer damit, dass der Markt offenbar insgeheim mit noch mehr gerechnet habe. Zudem hatten bereits die beiden Rivalen Mastercard und American Express über gut laufende Geschäfte berichtet.

Warner Music sehr fest

Kraft Foods hatte im ersten Quartal dieses Jahres ein Umsatzplus von elf Prozent eingefahren. Dazu hatten unter anderem Preiserhöhungen beigetragen. Allerdings war der Gewinn des Lebensmittelkonzerns um mehr als die Hälfte auf unter dem Strich 799 Millionen Dollar gefallen. Dieser steile Absturz lag daran, dass Kraft im Vergleichszeitraum sein nordamerikanisches Pizzageschäft an den Schweizer Rivalen Nestle verkauft hatte, was damals den Gewinn um stattliche 1,6 Milliarden Dollar nach oben getrieben hatte. Operativ verdiente Kraft nun mehr. Die Papiere des Konzerns gingen mit plus 2,07 Prozent bei 34,08 Dollar aus dem Handel und waren damit der Spitzenreiter im Dow Jones.

Der Musikkonzern Warner Music ist indes an einen US- amerikanischen Milliardär mit russischen Wurzeln verkauft worden. Der Investor Len Blavatnik setzte sich mit einem Gebot von 8,25 Dollar je Aktie durch, der Kaufpreis liegt bei 3,3 Milliarden Dollar. Davon entfallen nach bisherigen Informationen knapp zwei Milliarden auf Schulden. Die Aktien von Warner Music verteuerten sich um 3,54 Prozent auf 8,18 Dollar.

(laf/awp)