Diese Zahl liege um fast 40 Prozent höher als die bisherige Rekordzahl von 3,9 Millionen unversicherten Erwachsenen in den Finanzkrisenjahren 2008 und 2009, wie aus einer Studie der nichtstaatlichen Organisation Families U.S.A. am Montagabend (Ortszeit) hervorging.

"Dies ist der schlimmste wirtschaftliche Abschwung seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte Stan Dorn, der Leiter der Studie. Er forderte die Politik auf, diese Lücke beim Versicherungsschutz im nächsten Gesetz zu Corona-Hilfen zu berücksichtigen und Massnahmen für einen umfassenden Gesundheitsschutz einzuschliessen.

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Für die Studie wertete Dorn Zahlen aus jedem US-Bundesstaat zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft und die dort entlassenen Erwachsenen unter 65 Jahren aus. Die Zahlen der Studie dürften die Debatte im US-Kongress um Corona-Hilfen weiter befeuern, meinte die Zeitung "New York Times" in einem Artikel am Montagabend (Ortszeit). Zudem dürfte das Thema Krankenversicherung im Wahlkampf für die US-Präsidentenwahl am 3. November eine grössere Rolle spielen, schrieb sie weiter.

Fast die Hälfte der Arbeitnehmer in den USA ist einer Studie des Instituts für Wirtschaftspolitik (EPI) vom April über den Arbeitgeber krankenversichert und verliert mit dem Job diesen Schutz. Die USA sind praktisch das einzige entwickelte Industrieland ohne umfassende staatliche Krankenversicherung.

Vor der Zuspitzung der Pandemie in den USA im März hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Wert seit Jahrzehnten. Dann mussten viele Geschäfte und Unternehmen schliessen. Mehr als 45 Millionen Menschen verloren mindestens zeitweise ihren Job - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit. Zuletzt war die Arbeitslosenquote von 13,3 Prozent im Mai auf 11,1 Prozent im Juni gesunken. Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner.

(awp international/hzi/kbo)