Generali hat in einer Umfrage unter 1016 Personen eruiert, wie Schweizerinnen und Schweizer mit dem Thema Erwerbsunfähigkeit umgehen. Dabei hat sich gezeigt, dass eine grosse Mehrheit nicht ausreichend für den Fall abgesichert ist, langfristig oder vorübergehend nicht oder nur noch eingeschränkt arbeiten zu können.
Nur knapp 19% ausreichend gegen Erwerbsunfähigkeit versichert
Obwohl 92% davon ausgehen, dass sie bei einer Erwerbsunfähigkeit mit teilweise deutlich kleinerem Budget auskommen müssten, sind nur gerade 19% gegen die finanziellen Folgen einer solchen Situation versichert. Diese 19% erwarten entsprechend, dass sie ihren Lebensstandard fast uneingeschränkt halten könnten. Drei Viertel von ihnen würden aufgrund ihrer Versicherung eine monatliche Rente erhalten, die sie absichert. Zwei Drittel haben sich vor dem Abschluss durch eine Versicherungsfachperson beraten lassen.
Drei Viertel der Befragten sind der Ansicht, dass das Risiko einer Erwerbsunfähigkeit über die für Angestellte obligatorische Invalidenversicherung abgefedert wird. 44% der Befragten verlassen sich im Falle einer Erwerbsunfähigkeit auf das obligatorische Versicherungssystem. 39% aller Befragten haben auch den Todesfall in ihrer Versicherung eingeschlossen (Risikolebensversicherung). Zu dieser Gruppe gehören vor allem angestellte Männer mit einem höheren Einkommen, die so für ihre Familie vorgesorgt haben.
Unterschiedliche Einschätzungen einer Erwerbsunfähigkeit
17%, also jede sechste Person in der Schweiz schätzt das Risiko einer eigenen Erwerbsunfähigkeit als sehr hoch ein. Bei den Selbständigen ist es sogar jede zweite Person. Unterschiede gibt es auch bei den Altersgruppen: Jüngere im Alter 18-34 Jahren fürchten sich weniger vor Erwerbslosigkeit – nur jede zehnte Person schätzt das Risiko, einmal erwerbsunfähig zu werden, als sehr hoch ein. Hingegen ist es der Altersklasse der über 50-Jährigen mit über 24% deutlich bewusster, dass ein solcher Fall eintreten kann. Auch der Bildungsstand hat einen Einfluss: Je höher Menschen gebildet sind, desto weniger sorgen sie sich vor Erwerbsunfähigkeit.
Psychische Krankheiten häufigster Grund für Erwerbsunfähigkeit
Auf die Frage, welche Ursachen ihrer Meinung nach zu einer Erwerbsunfähigkeit führen können, geben 91% körperliche und 88% psychische Krankheiten an. Ganze 93% halten sogar Invalidität durch einen Unfall am wahrscheinlichsten und 46% geben schlicht das fortschreitende Alter als Grund für Erwerbsunfähigkeit an. Im Vergleich dazu zeichnen die realen Zahlen ein anderes Bild: Gemäss der IV-Statistik des Bundesamtes für Sozialversicherungen BSV liegt die Ursache für Invalidität – also einer dauerhaften Erwerbsunfähigkeit – in über der Hälfte der Fälle in psychischen Krankheiten (52%) begründet. Fast ein Drittel ist auf andere Erkrankungen (30%) zurückzuführen und 12% auf Geburtsgebrechen. Nur in 6% der Fälle ist ein Unfall die Ursache von Invalidität.
Einschränkung des Lebensstandards
Bei einer unerwarteten Erwerbsunfähigkeit sieht die Einschätzung der Befragten nicht sonderlich optimistisch aus: Nur gerade 8% gehen davon aus, dass sie in einem solchen Fall ihren Lebensstandard halten könnten. 39% müssten sich leicht und 36% stark einschränken. 17% befürchten sogar, ein Leben unter dem Existenzminimum führen zu müssen. (pd/hzi/pg)