Im Umfeld von sinkender Kaufkraft, volatiler Finanzmärkte und hoher Leistungskosten stellte die CSS 2022 ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis. Das Unternehmensergebnis beläuft sich auf 54,4 Millionen Franken (2021: 105,8), die Prämieneinnahmen stiegen auf 6,747 Milliarden Franken an (2021: 6,552). Ein überzeugendes versicherungstechnisches Ergebnis in der Zusatzversicherung und eine hohe Kostendisziplin bilden die Basis für den guten Geschäftsabschluss 2022.

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Wachstumsphase nach zehn Jahren zu Ende

Per 1. Januar 2023 verzeichnet die CSS 1,68 Millionen Kundinnen und Kunden, 1,50 Millionen in der Grundversicherung. Das sind 10'800 weniger als im Vorjahr. Dennoch festigt das Unternehmen damit seine führende Marktstellung. Über alle Versicherungsprodukte hinweg gewann es rund 4’800 neue Versicherte hinzu. Mit der Fusion der Arcosana AG in die CSS Kranken-Versicherung AG und dem Ende der Mehrkassenstrategie steht das Berichtsjahr im Zeichen einer Konsolidierung. Diese folgt einer zehnjährigen Wachstumsphase (plus 310’000 Grundversicherte seit 2012).

Leistungskosten sorgen für Minus in der OKP

In der Grundversicherung resultiert ein Verlust von 79,2 Millionen Franken (Vorjahr: minus 29,3). Grund dafür sind die stark gestiegenen Leistungskosten: Nach zwei Jahren Pandemie zogen die Ausgaben für medizinische Behandlungen deutlich an. Zudem fiel die Rendite an den Kapitalmärkten wegen der globalen Verwerfungen negativ aus (minus 6,4 Prozent).

Für solche Risiken hat die CSS Rückstellungen gebildet. Im Zusatzversicherungsgeschäft beläuft sich der Gewinn auf 133,0 Millionen Franken (Vorjahr: 129,7). Im Rahmen ihres Bonusprogrammes, das einen gesunden Lebensstil unterstützt, lässt die Krankenkasse ihre Versicherten teilhaben. 2022 gab sie über 20 Millionen Franken an ihre Kundinnen und Kunden zurück.

CSS, Entwicklung der Leistungskosten in der OKP
Quelle: CSS

Kostendisziplin zeigt Wirkung

Die CSS Gruppe schliesst das Jahr 2022 mit einem versicherungstechnischen Gewinn von 177,0 Millionen Franken ab (Vorjahr: 109,7). Die Combined Ratio (Schaden und Kosten im Verhältnis zu den Prämien) auf Gruppenebene beläuft sich auf 99,3 Prozent (2021: 98,3 Prozent).

In der Grundversicherung erhöhte sich die Combined Ratio auf 102,0 Prozent (Vorjahr: 100,2 Prozent). In der Zusatzversicherung verbesserte sie sich auf 88,9 Prozent (2021: 90,8 Prozent). Seit 2013 geht der Verwaltungskostensatz als Teil der Combined Ratio auf Gruppenebene sukzessive zurück. Mit 7,5 Prozent liegt der Wert gleichauf wie im Vorjahr. In der Grundversicherung betragen die Verwaltungskosten tiefe 4,2 Prozent. Damit gehört die CSS zu den effizientesten Krankenversicherungen der Schweiz.

Der Schaden- und Leistungsaufwand in der Grundversicherung beläuft sich auf 5,303 Milliarden Franken. Das entspricht einer Zunahme von 223 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr und einem Anstieg von 3,0 Prozent pro versicherte Person. Im ambulanten Spitalbereich und bei den Medikamentenausgaben beim Arzt sowie in der Apotheke fiel der Kostenanstieg am höchsten aus.

Konsequente Rechnungskontrolle spart Millionen

2022 hat die CSS erneut in die Prüfung der eingehenden 25,1 Millionen Rechnungen investiert. Dadurch konnten rund 743 Millionen Franken an ungerechtfertigten Ausgaben verhindert werden (2021: 664 Millionen Franken). Ein wichtiger Pfeiler der Rechnungskontrolle ist die Bekämpfung des Versicherungsmissbrauchs. 2022 registrierte die CSS 233 Fälle. Dank der konsequenten Ahndung von Missbräuchen verhinderte sie, dass Ärzte, Spitäler sowie Spitex- und Physiotherapie-Anbieter Leistungen im Umfang von 31 Millionen zu Unrecht bezogen.

Neue Wege in der medizinischen Versorgung

Um das Zusammenspiel der verschiedenen Instanzen einer Behandlung besser zu koordinieren, hat die CSS gemeinsam mit Zur Rose, Medi24 und Visana Well lanciert. 2022 sind mit der Klinikgruppe Aevis Victoria und dem Gesundheitsdienstleister Galenica weitere Partner hinzugekommen.

Zudem hat die CSS ihr Engagement für Start-ups intensiviert. Gemeinsam mit dem EPFL Innovation Park hat sie das Programm «Future of Health Grant» ins Leben gerufen. Mit der Kooperation werden Start-ups aus dem Bereich der digitalen Gesundheit gefördert, um den Versicherten schnellen Zugang zu innovativen Therapien zu ermöglichen. (pm/hzi/sec)