Der sogenannte «Diesel-Skandal» ist der teuerste Schaden in der Geschichte der deutschen Rechtschutzversicherer. Wie eine Erhebung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ergab, wurden seit 2015, als die millionenfache Abgas-Manipulation von Diesel-Motoren durch Volkswagen ans Licht kam, insgesamt 1,52 Milliarden Euro an Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten erstattet. 

Bis Ende Oktober 2023 nahmen fast 426’000 Kunden ihre Rechtschutzversicherung im Streit mit verschiedenen Autobauern in Anspruch. Rund drei Viertel der bearbeiteten Fälle seien erledigt. Unabhängig vom Hersteller scheiterten die Kläger in 47,5 Prozent der Fälle, wie der GDV herausfand. In 42,1 Prozent der Fälle waren sie zumindest teilweise erfolgreich, in 10,4 Prozent erfolgreich.

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Volkswagen hatte 2015 zugegeben, die Abgasemissionen von Diesel-Motoren mit einer Software so manipuliert zu haben, dass die Grenzwerte auf dem Prüfstand eingehalten wurden, auf der Straße dann aber nicht. Ähnliche Abschalteinrichtungen, die in bestimmten Temperaturbereichen die Abgasreinigung zur Schonung des Dieselmotors ausschalten, wurden auch von anderen Autoherstellern eingesetzt. Die Streitigkeiten um Schadenersatz ziehen sich in tausenden Fällen weiter hin.

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Der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle summiert sich den Angaben des GDV zufolge mittlerweile auf 10,8 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Streitwert liegt damit bei 25’300 Euro. (reuters/hzi/mig)