Das Angebot auf dem Bond-Markt ist gross und reicht von Exchange-traded Funds (ETF) bis hin zu einzelnen Anleihen globaler Unternehmen, KMU und auch Staaten.
Nicht alle tief bewerteten Unternehmen sind Ramsch
Doch Anleihe ist nicht gleich Anleihe: Als besonders vertragsstark gelten Hochzinsanleihen, High Yield Bonds. Als High-Yield-Anleihen gelten Obligationen, die mit einer Rating-Klasse ausserhalb des sicheren Rating-Bereichs benotet wurden. Die meist mit dem Rating B, BB, BBB oder CCC versehenen US-Hochzinsanleihen werfen seit 2024 solide Renditen ab.
Dieser Artikel ist Teil einer Market-Opinion, die in Zusammenarbeit mit Wellington Partners, einem paneuropäischen Venture-Capital-Unternehmen mit Büros in London, München, Zürich und Palo Alto, realisiert wurde. (wikipedia/ajm)
Das Ausfallrisiko ist zwar wesentlich höher als bei besser bewerteten Anleihen, dafür werden Anlegerinnen und Anleger mit höheren Zinszahlungen entschädigt. Gerade für Pensionsfonds, die auf ein hohes «Fixed Income» angewiesen sind, stellen Hochzinsanleihen ein verlockendes Investment dar. Dies trifft besonders in Tiefzinsphasen zu, in denen mit Schweizer Bundesobligationen nichts zu verdienen ist.
Research-Teams wälzen Datenblöcke
Nur, wie soll man die Spreu vom Weizen trennen und somit das Ausfallrisiko möglichst tief halten? Die Spezialisten vieler Banken und Finanzdienstleister haben dies zu einer wahren Wissenschaft erhoben. Ganze Teams werten Daten von Unternehmen aus aller Welt aus, um möglichst viel Rendite bei geringem Risiko für die Anleger zu generieren.
Viele dieser Bonds werden ausserdem in Fonds zusammengeschweisst. Das hat mehrere Vorteile, da sowohl die Rendite als auch das Risiko gestreut wird. Fällt ein Kreditnehmer aus, fällt dies weniger ins Gewicht. Dennoch benötigen Risikogeldgeber starke Nerven, wenn sie in Venture Capital gehen.
Das Ausfallrisiko
Einige Risiken bleiben bei «Fixed Income» jedoch auch dann bestehen, wenn man breit diversifiziert ist: Natürlich müssen professionelle Investoren die Bonität des jeweiligen Unternehmens oder des Staates abschätzen. Und natürlich helfen dabei die Analysen der Rating-Agenturen. Doch auch diese kochen nur mit Wasser, sehen nicht alles, und Warnungen können für Geldgeber auch zu spät kommen. Wer die Anleihen schon gekauft hat, ist in der Regel über Jahre gebunden.
Mehr Risiko gleich höhere Rendite
Während der Laufzeit besteht bei Bonds das Risiko, dass der Emittent der Anleihe zahlungsunfähig wird. Meldet ein Schuldner Insolvenz an, bedeutet das in der Regel für Anlegende den Verlust des investierten Geldes. Dieses Ausfallrisiko wird durch höhere Renditen abgedeckt. Staatsanleihen von Argentinien haben wegen des markant höheren Ausfallrisikos einen massiv höheren Zins als etwa schweizerische oder deutsche Staatsanleihen. Die einfache Rechnung: mehr Risiko gleich höhere Rendite.