Obwohl viele Menschen in der Schweiz im Umfeld oder selbst Erfahrung mit psychischen Problemen machen, sind sie zurückhaltend bezüglich digitaler Helfer für deren Prävention und Behandlung. Junge Menschen sind gegenüber digitalen Therapieformen besonders aufgeschlossen und beurteilen diese als nützlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Befragung des Instituts intervista AG im Auftrag der Stiftung Sanitas Krankenversicherung. Die Studie untersucht die Frage, inwiefern digitale Lösungen das Angebot an persönlicher psychologischer Beratung ersetzen oder ergänzen können.

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health 24 summit

 HZ Insurance Health 24 Summit: Am 4. Juli im Widder Hotel in Zürich.

Quelle: HZ Insurance
HZ Insurance Health 24 Summit

Gesundheit ist bekanntlich das höchste Gut. Das lassen wir uns aber auch einiges kosten, was viele Herausforderungen für die Marktplayer mit sich bringt. 

Welche das sind, erfahren Sie hautnah und topaktuell am neuen C-Level Event für den Gesundheitssektor: Der HZ Insurance Health 24 Summit checkt am 4. Juli im Widder Hotel in Zürich unter dem Motto «Fit für die Zukunft. Das Gesundheitssystem der Schweiz im Wandel» den Puls der Branche. Hochkarätige Gäste und Expertinnen und Experten drehen das Scheinwerferlicht auf die drängendsten Themen. Welche Lösungswege gibt es, wo besteht Optimierungspotenzial? Und was haben die Patienten davon? Sichern Sie sich ein Ticket und diskutieren Sie mit! 

Hier geht’s zum Programm und zur Anmeldung. Wir freuen uns auf Sie.

Positive Grundeinstellung zur Digitalisierung

Für die digitale Speicherung von Gesundheitsdaten zeigen sich 72 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden offen, und eine grosse Mehrheit würde ihre digital aufgezeichneten Gesundheitsdaten mit dem Hausarzt (84%) oder mit Fachspezialisten (63%) teilen. Für die Datenweitergabe ist Vertrauen in die Diskretion und Datensicherheit entscheidend. Eine Mehrheit (64%) verspricht sich davon eine bessere medizinische Behandlung, knapp die Hälfte (48%) sieht über die Forschung einen Nutzen für die Allgemeinheit und 44 Prozent eine Kostenreduktion im Gesundheitssystem. Bei den 26- bis 45-Jährigen zeichnet zudem die Hälfte der Befragten eigene Gesundheitsdaten mit digitalen Trackern auf. Grundsätzlich ist die Bevölkerung einer Digitalisierung des Gesundheitssystems positiv eingestellt.

Hohe psychische Belastung

Die seit der Covid-Pandemie anhaltend hohe psychische Belastung der Bevölkerung zeigt sich auch in der Studie. Gut 40 Prozent der Befragten geben an, sich in den letzten vier Wochen mittel bis stark psychisch belastet gefühlt zu haben. Unter jüngeren Personen (15 bis 25 Jahre, Generation Z) sind es mit 59 Prozent besonders viele. Zudem geben rund zwei Drittel der Bevölkerung an, schon einmal über einen längeren Zeitraum psychische Belastungen empfunden zu haben, und 63 Prozent haben eine betroffene Person in ihrem engen Umfeld. Ein Grossteil der Bevölkerung ist oder war somit mit psychischen Herausforderungen konfrontiert. Betroffene suchen vor allem Entlastung durch Bewegung (59%), Entspannung (57%), ausreichend Schlaf (55%) oder wenden sich an ihr soziales Umfeld (73%). Digitale Angebote werden gemäss Umfrage nur von jeder zehnten belasteten Person genutzt.

Digitale Angebote wenig bekannt

Vor dem Hintergrund des aktuellen Versorgungsengpasses für psychologische und psychotherapeutische Beratung wurde die Einstellung zu vier Kategorien digitaler Unterstützung ermittelt. Deren Bekanntheit ist gering: Online-Selbsttests zur psychischen Gesundheit kennen 13 Prozent der Befragten, digitale Tools zur Stärkung der psychischen Gesundheit (Prävention) 20 Prozent, Online-Therapien zur Behandlung psychischer Probleme mit Fachperson 13 Prozent sowie Online-Services zur Behandlung psychischer Probleme ohne Fachperson lediglich 6 Prozent. Demgegenüber wäre knapp die Hälfte der Befragten jedoch bereit, selbst digitale Anwendungen zur Stärkung der mentalen Gesundheit (Prävention), Online-Selbsttests und Online-Therapien mit Fachperson zu nutzen. Das Potential dieser Angebote für psychisch belastete Personen ist demzufolge bei weitem nicht ausgeschöpft. 

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Empfehlung durch Hausarzt 

Als Nutzungsgründe für digitale Therapieangebote werden in erster Linie die Empfehlung durch einen Hausarzt oder eine Hausärztin oder auch durch einen Psychologen oder eine Psychologin oder Psychiaterin genannt. Jede zweite Person kann sich vorstellen, Online-Therapien mit Fachperson bei Bedarf auch zur Überbrückung von Wartezeiten auf einen passenden Therapieplatz zu nutzen – insbesondere Frauen sind dafür offen. Barrieren für die Nutzung digitaler Anwendungen für die mentale Gesundheit sind vor allem das Fehlen eines persönlichen Kontakts sowie ein grundsätzlich mangelndes Vertrauen in solche digitalen Anwendungen. (pd/hzi/bdw)