Die vierte jährliche Umfrage des Beratungsunternehmens Robeco unter 300 Anlegern zeigt: Es gibt erhebliche regionale Unterschiede in der Einstellung zu Climate Investing. Während der asiatisch-pazifische Raum (APAC) führend ist, hinkt Nordamerika hinterher. Dies teilt Robeco in einem Communiqué mit.

Priorisierung von Climate Investing nach Regionen.

Abbildung 1: Priorisierung von Climate Investing nach Regionen.

Quelle: HZ Insurance
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Der Anteil der Anleger, für die der Klimawandel ein wesentlicher Aspekt ihrer Anlagepolitik ist, beträgt im APAC-Raum 79 Prozent, während Europa mit 76 Prozent folgt. In Nordamerika hingegen geben nur 35 Prozent der Befragten dem Climate Investing Priorität, was den weltweiten Durchschnitt auf 62 Prozent senken lässt (vgl. Abbildung 1).

Veränderte Zusagen zur Klimaneutralität

Die Bereitschaft zur Klimaneutralität variiert ebenfalls stark. Versicherungsunternehmen zeichnen sich durch eine hohe Bereitschaft aus, sich zu Klimaneutralität zu verpflichten.

Zusagen zur Klimaneutralität bei Versicherern

Abbildung 2: Zusagen zur Klimaneutralität bei Versicherern

Quelle: HZ Insurance

Rund 39 Prozent der Versicherer haben dies bereits getan, während weitere 20 Prozent kurz davor stehen. In Nordamerika hingegen hat fast die Hälfte der Anleger (46 Prozent) eine Zusage zur Klimaneutralität ausgeschlossen, im Vergleich zu 26 Prozent im Vorjahr.

Ungeordneter Übergang erwartet

Ein grosser Teil der Anleger erwartet derweil einen ungeordneten Übergang zur Klimaneutralität. Mehr als drei Viertel der Befragten glauben, dass insgesamt zu wenig getan wird.

Erwartungen bezüglich des Übergangs

Abbildung 3: Erwartungen bezüglich des Übergangs

Quelle: HZ Insurance

Eine koordinierte Zusammenarbeit von Regierungen und Märkten, um die Emissionen zu senken, erwarten nur 15 Prozent. Zudem schätzt nur noch ein Drittel der Anleger das Ziel des Pariser Abkommens, die Erwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, als erreichbar ein, verglichen mit 38 Prozent im Jahr zuvor.

Investitionen in den Übergang

Aktuell investieren Anleger mehr in allgemeine Klimastrategien als in spezifische Übergangsstrategien. Nur 37 Prozent investieren in Unternehmen mit glaubwürdigen Übergangsplänen, obwohl 63 Prozent dies in den kommenden ein bis zwei Jahren planen. Rund 45 Prozent nutzen aktive Aktienstrategien, die auf übergangsorientierte Unternehmen abzielen, während 43 Prozent in grüne oder nachhaltigkeitsorientierte Anleihen investieren. Diese Strategien sind besonders in Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum beliebt.

Lucian Peppelenbos, Climate and Biodiversity Strategist bei Robeco, betont derweil die Wichtigkeit der aktiven Beteiligung von Anlegern: «Der Übergang von Unternehmen und anderen Akteuren von braun zu grün im Zuge der Dekarbonisierung kann nicht ohne die aktive Beteiligung der Anleger erfolgen, die solche Unternehmen belohnen, die den Wandel vollziehen, und jenen, die zögern, die Unterstützung entziehen.»

Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen die vielfältigen Herausforderungen und regionalen Unterschiede im Bereich Climate Investing, aber auch die wachsende Bedeutung und das Engagement vieler Investoren weltweit.

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