Die Aussichten für die deutschen Lebensversicherer werden nach Ansicht der Ratingagentur Moody's etwas rosiger. «Der Druck auf die Lebensversicherer lässt allmählich nach», sagte Moody's-Kreditanalyst Christian Badorff am Donnerstag. Die Branche bleibe zwar wegen der Dauer-Niedrigzinsen auch im nächsten Jahr unter Druck, doch deute sich eine Stabilisierung an, heisst es in der Studie der Ratingagentur.

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Sie erhöhte den Ausblick für die Branche auf «stabil» von «negativ». Zum einen hätten die Lebensversicherer das Neugeschäft zunehmend auf kapitalschonende Produkte umgestellt, zum anderen habe die Zinszusatzreserve die Risiken ihrer langfristigen Zinsgarantien eingedämmt.

«Gleichzeitig bleibt abzuwarten, welche Entscheidungen die zu bildende Regierung zur zukünftigen Ausgestaltung der Altersvorsorge in Deutschland treffen wird und welche Rolle den Lebensversicherern hierin zugedacht wird», sagte Badorff.

In der Schaden- und Unfallversicherung trübten sich die Aussichten dagegen wegen der rekordhohen Naturkatastrophen-Schäden in diesem Jahr und der steigenden Kraftfahrt-Schäden nach dem Ende der Corona-Lockdowns ein. Hochwasser, Hagel und Stürme kosteten die Branche in diesem Jahr 15 Milliarden Euro. Das schwäche die Ertragskraft.

Moody's korrigierte den Ausblick für die Branche deshalb auf «negativ» von «stabil» nach unten. Vor allem in der Kfz-Versicherung müssten eigentlich die Preise steigen, heisst es in der Studie. Das werde sich aber aufgrund der harten Konkurrenz voraussichtlich nicht durchsetzen lassen.

(reuters/gku)