Die gesetzliche Rente bleibe zwar auch in Zukunft der wichtigste Bestandteil der Altersvorsorge in Deutschland, jedoch könnten die Menschen mit ihr den gewohnten Lebensstandard während des Ruhestands bei Weitem nicht halten, schreibt Union Investment in einer Mitteilung an die Medien.

Verliessen sich die 36 Millionen gesetzlich Versicherten nämlich lediglich auf die staatliche Altersversorgung, erhielten sie nur 47 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens. Notwendig wären aber mindestens 60 Prozent. Dies betreffe zurzeit knapp zwei Drittel der 20- bis 65-Jährigen, die nur über die erste Schicht vorsorgen.

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Zusätzlich fürs Alter sparen

Das ist ein Ergebnis des «Vorsorgeatlas Deutschland 2021», der vom Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg im Auftrag von Union Investment erstellt wurde. Allerdings könnten die rund 20 Millionen Menschen, die zusätzlich für ihr Alter sparen, im Durchschnitt ihre Rentenlücke schliessen. Sie ersetzten mit den ersten beiden Schichten 63 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens und könnten damit das 60-Prozent-Ziel für die Sicherung des Lebensstandards übertreffen.

Bezüglich der Verteilung der Ersatzquote gibt es laut Studie jedoch deutliche Unterschiede: Insbesondere Männer sowie Personen mit einem monatlichen Einkommen über 2000 Euro erreichten trotz der privaten Altersvorsorge die Grenze nicht. Sie müssen auch in der dritten Schicht sparen, um im Alter ihren Lebensstandard zu halten.

So könnten gut verdienende Personen aufgrund ihrer grossen Lücke aus der ersten Schicht trotz privater Vorsorge in der zweiten Schicht nur 56 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens ersetzen. Sie müssten daher noch Geld in der dritten Schicht zurücklegen. Doch: Wer über alle drei Schichten vorsorge, sei mehr als ausreichend abgesichert und erreiche eine durchschnittliche Ersatzquote von insgesamt 80 Prozent des letzten Bruttoeinkommens, heisst es weiter.

Anmerkung: Die Schichten in Deutschland sind mit den Säulen der Schweizer Altersversorgung vergleichbar.

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(pm/hzi/gku)