Sie schreiben: "Die Versicherungslösungen sind bei grape mit einem B2B-SaaS-Produkt gebündelt." Was bedeutet das?

Die grape Plattform ist mit den Personenversicherungen von grape gekoppelt. Daher wird kein Abo benötigt, sondern unsere Firmenkunden erhalten die grape Plattform kostenlos mit der Versicherungspolice. Das heisst, dass alle bei grape Versicherten Unternehmen über die grape Plattform ihre Personenversicherungen auf Autopilot setzen können. HR-Verantwortliche erhalten Benachrichtigungen, wenn eine Aktion vorzunehmen ist und können Schadensfälle mit wenigen Klicks anmelden. Somit muss man mit der grape Plattform nie mehr an Personenversicherungen denken, sondern kann diese automatisieren. Diese Automatisierung wird durch Schnittstellen in das Zeiterfassungssystem und das Lohnsystem ermöglicht. Heute integriert die grape Plattform in bereits über 22 solcher Systeme und auf Kundenwunsch können weitere integriert werden.

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Gibt es weitere Kosten, die bei den Kunden anfallen?

Für den Kunden fallen nebst der Prämie keine weiteren Kosten an. Das heisst die grape Plattform, das Aufsetzen der Schnittstellen sowie die Präventionsmassnahmen sind kostenlos.

Gibt es für Grape weitere Einnahmequellen? Zum Beispiel Prämien, wenn Kunden neue Policen über Grape abschliessen?

Die grape insurance AG agiert in der Partnerschaft mit der ÖKK als MGA - Managing General Agent. Das bedeutet, dass grape einen Grossteil der Wertschöpfungskette übernimmt und Dienstleistungen zur Verfügung stellt, der Kunden jedoch stets von der ÖKK abgesichert ist. Daher sind Prämien unsere Einnahmequellen, wie bei einer lizenzierten Erstversicherungen. Dadurch profitiert der Kunde vom Besten aus beiden Welten, vom Versicherungsprodukt eines etablierten Schweizer Erstversicherers und von der modernen Technologie eines Startups.

Haben Sie gemessen, um wie viel Prozent sich der Administrationsaufwand für ein Unternehmen reduziert, wenn es die Software von Grape integriert?

Die Zeitersparnis hängt von der Unternehmensgrösse und der damit verbundenen Häufigkeit von Schadensfällen ab. In unserem heutigen Zielsegment von Unternehmen mit bis zu 1’000 Mitarbeitern wird der Administrationsaufwand mit der grape Plattform erfahrungsgemäss um 25-40% reduziert.

Muss ein Unternehmen seine bestehenden Personenversicherungen wechseln, um Grape zu nutzen? 

Ja, der Versicherungsträger wird gewechselt und somit eine neue Police ausgestellt.

Hinter Ihrem Geschäftsmodell steht die ÖKK als Versicherer. Haben Sie sich bewusst an diesen kleineren Anbieter gewandt?

Wir haben mit diversen B2-lizenzierten Erstversicherungen Gespräche und Verhandlungen geführt. Als Startup ist Geschwindigkeit das wichtigste Kriterium für uns. Die ÖKK hat uns von Anfang an mit ihrer Agilität überzeugt und wir konnten in Rekordzeit Unternehmen bei uns versichern lassen.

Grape will auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) verbessern und bietet den Mitarbeitenden eine “breite Palette an Leistungen...” Sind das vornehmlich Online-Tools oder planen Sie auch Schulungen und Angebote in Präsenz?

Beides, wir bieten allen Mitarbeitern Gesundheitsangebote, welche physisch wie auch digital bezogen werden können. In der Schweiz steigen die Fallzahlen von Burnouts und Depressionen seit einigen Jahren. Die Pandemie hat dieses Problem für Unternehmen noch weiter verstärkt. Wir haben uns die Vorbeugung von mentalen Krankheitsfällen zum Ziel gesetzt und bereits heute können Mitarbeiter von über 25 Rabatten auf gesundheitsfördernde Dienstleistungen und Produkte profitieren. Zudem investieren wir CHF 100 pro Mitarbeiter pro Jahr in die Prävention und Förderung von mentaler Gesundheit in Form von Coaching und psychologischer Unterstützung.

Wie viel muss ein Unternehmen für dieses BGM-Angebot zahlen? Ist das ein fester Bestandteil oder eine zubuchbare Option?

Die BGM-Angebote, wie auch die grape Plattform, sind kostenlos und allen Mitarbeitern zugänglich.

Sie haben bei der letzten Finanzierungsrunde 1.7 Mio CHF eingenommen. Wer sind ihre Geldgeber und wie präsent sind sie in ihrem Geschäft?

Die Runde wurde von der Schweizer Venture Capital Gesellschaft Wingman Ventures geleitet, mit Beteiligung der FinTech-Fonds Tomahawk.VC und DD Venture Capital. Unsere Investoren kennen die Branche gut und sind davon überzeugt, dass Innovation in diesem Bereich wichtig für die Schweiz ist.

Wann erwarten Ihre Investoren den Pay-Off?

Unsere Investoren sind langfristig ausgerichtet und geben uns alle unternehmerischen Freiheiten um die volldigitale Schweizer Versicherung des 21. Jahrhunderts aufzubauen.

Grape ist ein ETH-Spin Off, richtig? Wer hatte die Geschäftsidee?

Gregory und ich haben beide einen technischen Hintergrund aus der ETH Zürich und aus dem digitalen Gesundheitswesen. Uns liegt Gesundheitsprävention am Herzen, weshalb wir nach Geschäftsmodellen suchten, bei denen Prävention aktiv gefördert werden kann. Grape ist in diesem iterativen Prozess entstanden.