Weltweit steigt mit den Klimaveränderungen das Risiko von Naturkatastrophen. Seit einiger Zeit wird daher in Versicherungskreisen diskutiert, ob der Schutz vor Naturkatastrophen überhaupt noch versicherbar ist. 

Schäden in Milliardenhöhe sind nicht versichert

Am Swiss Re Media Dialogue 2023 vorgestellte Zahlen des Rückversicherers belegen: Die versicherten Schäden in den vergangenen 30 Jahren sind um 5 bis 7 Prozent pro Jahr gestiegen. 2022 beliefen sich die gesamtwirtschaftlichen Schäden auf 275 Millarden US-Dollar, wobei Swiss Re 125 Milliarden US-Dollar zur Schadensregulierung beitrug. Die verbleibenden Schäden in Höhe von 150 Milliarden US-Dollar waren nicht versichert.

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Die Schutzlücke wächst

Laut Urs Baertschi, CEO Property & Casualty Reinsurance bei Swiss Re wächst die so genannte Schutzlücke weiter mit der Zunahme von klimabedingten Naturkatastrophen (zum Beispiel Dürren, Überschwemmungen und Waldbrände) und verbesserten Lebensbedingungen in risikoreichen Gebieten, etwa in Küstennähe oder in Urwaldzonen. 

Die Schliessung dieser Schutzlücke sieht Swiss Re als eine Wachstumschance für die Versicherer. Dies sei auch wichtig, um die globale finanzielle Resilienz zu erhöhen. Urs Baertschi betonte: «Wir bleiben dem Naturkatastrophenmarkt verpflichtet. Es ist ein sehr vielversprechendes Geschäft - wenn man das Risiko versteht und das Vertrauen der Kunden hat.»

Versicherungsschutz wird teurer

Wachsende Risiken müssen aus Sicht des Rückversicherers von einer risikoadäquaten Preisgestaltung begleitet werden. Angesichts des eindeutigen Trends zu einem härteren Markt für Naturkatastrophenrisiken sei Swiss Re gut aufgestellt, um zu wachsen und gleichzeitig ausreichende Renditen zu erzielen.

Klimabedingte Naturkatastrophen wirken sich nicht nur auf den Sachversicherungsmarkt aus, sondern haben auch Auswirkungen auf viele andere versicherte Vermögenswerte auf der ganzen Welt: von Windparks und Sonnenkollektoren bis hin zu Getreidefeldern und Containeranlagen. (pm/hzi/mig)