Für Raphael Giesser bedeutete die neue Position als Teamleiter nicht nur den Sprung ins kalte Wasser, sondern auch das Denken und Handeln in zwei Landessprachen und damit auch das Hineinfühlen in diese verschiedenen Mentalitäten. Er lebt und arbeitet auf beiden Seiten des Röstigrabens – rideau de rösti oder barrière de rösti, wie ihn die Romands nennen. Montags bis mittwochs ist er in Luzern anzutreffen und die restlichen zwei Tage in Lausanne. 

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Französisch sei ihm zwar nicht fremd, doch seit seinem sechsmonatigen Sprachaufenthalt in der Westschweiz seien schon ein paar Jahre ins Land gezogen und der Wortschatz etwas eingerostet, erklärt der junge Innerschweizer, der eher zurückhaltend ist, viel Ruhe ausstrahlt und glücklich ist, dass die Stelle ihn gefunden hat, ohne dass er danach gesucht hat. Ein Zufall, der während einer lockeren Gesprächsrunde nach Feierabend seinen Lauf nahm, als sein Vorgesetzter bei der Concordia herausfand, dass er Französisch kann und er deshalb doch auch in der Westschweiz arbeiten könnte. «Zuerst dachte ich, es wäre ein Spass», sagt Raphael Giesser. Doch es war ernst gemeint. Schon wenige Monate nach diesem Gespräch wartete sein neuer Arbeitsplatz in Lausanne auf ihn, wo er als Fachspezialist im Underwriting mitwirkte. Später folgte die Beförderung zum stellvertretenden Teamleiter Versicherungstechnik Privatkunden Team 1 (Deutsch und Französisch) und per Januar 2022 wurde ihm schliesslich die Gesamtleitung dieses Teams übertragen.

Grundvertrauen und Mut

In der neuen Führungsrolle hat er sich vor allem eines zu Herzen genommen: genau hinhören. «Ich bin der Überzeugung, dass die besten Lösungen und Entscheidungen dann getroffen werden können, wenn man die Argumente aller Beteiligten gehört hat. Wir sind Dreh- und Angelpunkt der gesamten Kundendossiers und des Underwritings. Vor allem beim Risikogeschäft entstehen Situationen, in denen Fingerspitzengefühl, Empathie und aktives Zuhören entscheidende Rollen spielen», erklärt der 27-Jährige und ergänzt, dass dies für ihn der anspruchsvollste Teil sei, der Erfahrung erfordert und woran er wachsen kann. Am meisten helfe ihm in seiner neuen Position sein Grundvertrauen und sein Mut, etwas Neues zu wagen. «Man muss sich bewusst sein, dass Aussagen und Entscheidungen zum Teil grosse Auswirkungen mit sich bringen. Es braucht eine Anpassung des Mindsets und den Willen, nicht nur an Erfolgen, sondern auch an Fehlern zu wachsen.» Deshalb sei es ihm sehr wichtig, wenn ihm ein Fehler unterlaufen sei, ihn zu benennen, ihn selbst zu bereinigen und die Konsequenzen zu tragen. Niemand sei fehlerfrei und das sollte man deshalb auch nicht so darstellen. Egal in welcher Position. 

Als kleiner Junge träumte Raphael Giesser allerdings von einer anderen Art der Führung. Er wollte Lehrer werden und unterrichten. «Ich war von unserem Lehrer beeindruckt und helfe Menschen gerne weiter», erklärt er diesen Berufswunsch, der von seiner Freude am Lernen und Lehren untermauert wurde. Ganz hat er diesen Wunsch nicht aus den Augen verloren. Nach seiner kaufmännischen Ausbildung bei der Concordia rückte er wieder in den Fokus und Raphael Giesser begann ein Studium an der pädagogischen Hochschule in Luzern. Nach zwei Jahren brach er ab. Es war und bleibt ein Kindheitstraum. Das wurde ihm während der Ausbildung bewusst. 

Passionierter Motorradfahrer

So kam es, dass der passionierte Motorradfahrer, der auch von neuen Technologien fasziniert ist, zurück zur Concordia fand und nach verschiedenen Stationen im Unternehmen im Januar 2022 zum Teamleiter Versicherungstechnik Privatkunden befördert wurde. 

Raphael Giesser ist allgemein die Art Mensch, die das Leben auf sich zukommen lässt und dann Chancen packt, wenn sie sich zeigen. Das heisst nicht, dass er keine Ziele hat, sondern diese einfach nicht auf Jahre hinaus plant. In naher Zukunft steht eine berufsbegleitende Weiterbildung auf seiner Agenda. «Ich bin sehr dankbar, dass sowohl mein Chef als auch das Unternehmen selbst Weiterbildungen begrüssen und unterstützen. Ich empfinde dies nicht als Selbstverständlichkeit», sagt er abschliessend. 

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