Wie viele Personen verunfallen jedes Jahr mit einem Elektro-Trottinett? Diese Frage lässt sich in der Schweiz nicht schlüssig beantworten. Eine ausführliche Statistik fehlt bislang. Nun zeigen neue Zahlen der Suva: Es dürften Tausende sein.

Der Unfallversicherer Suva spricht in einem Bericht der NZZ am Sonntag von rund 2400 Unfälle mit Elektro-Trottinetts im vergangenen Jahr und rechnet mit der gleichen Anzahl in den kommenden Monaten. Zum Vergleich: In der Schweiz werden gemäss Suva jährlich 21'000 Velounfälle gezählt.

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Vor allem Männer verunfallen

Laut Suva verunglücken mit den Trottinetts vor allem Menschen im Alter zwischen 25 und 44 Jahren, häufiger Männer als Frauen. Knapp die Hälfte der Unfälle mit E-Scootern ereignen sich laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) in der Dämmerung und in der Nacht. 

Dennoch werden nicht alle E-Trottinett-Unfälle explizit als solche erfasst und die Dunkelziffer gilt als hoch. Denn laut Suva muss auf den Schadensmeldungen nicht explizit angegeben werden, ob der Unfall mit einem Trottinett oder einem E-Scooter passiert ist. Viele Verunfallte blieben bei der Unfallmeldung oberflächlich und schilderten Vorfälle nur allgemein.

Gemäss dem Bundesamt für Strassen dürfen E-Scooter maximal 20 Kilometer pro Stunde fahren; die Motorleistung darf bis 500 Watt betragen. Einige der in der Schweiz erhältlichen Modelle seien aber schneller und leistungsfähiger und somit eigentlich nicht zugelassen. 

Paris drosselt Tempo von E-Scootern

Im Ausland wird über strengere Regulierungen für E-Scooter nachgedacht. In Paris wird seit Mitte November das Tempo von E-Scootern von den drei grossen Vermietern in Teilen des Zentrums auf Tempo 10 gedrosselt. Betroffen sind Gebiete, in denen E-Scooter und Fussgänger sich bislang oft in die Quere kamen, berichtete die Zeitung Le Parisien. Dazu gehören touristische Attraktionen, Parks, Schulen und Plätze. Die Tempodrosselung wird den Scootern automatisch über ihre GPS-Ortung vorgegeben. (awp/hzi/mg)