Auto-Leasing kam zuerst, eigentlich auch als Variante von Autofinanzierungen, einfach mit etwas anderen Konditionen bei der Nutzung, der Handhabung des genutzten Fahrzeugs nach dem Ende der Kreditlaufzeit. Mobility eroberte sich in der Schweiz eine Nische, ohne indes zum Massenprodukt zu werden. In die ganz kurzfristige Mobilität ohne jeden Besitzanspruch drängelte sich Uber ziemlich erfolgreich zulasten des ziemlich schlecht beleumundeten Taxigewerbes. Mit Carvolution gibt es einen weiteren, inzwischen mehrfach preisgekrönten Ansatz aus der Schweiz. Hier funktioniert die Handhabung der Mobilität unter gleichzeitiger Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten noch einmal anders. Denn der Schlüssel zum Erfolg bei vielen gepoolten und geteilten Assets liegt im Verhältnis zu diesen Assets. «Die Mehrheit der Autofahrerinnen und Autofahrer haben das Bedürfnis nach Sicherheit, Zuverlässigkeit, Komfort sowie Nachhaltigkeit», sagt Léa Miggiano, Mitgründerin und Marketingchefin des schweizerischen Mobilitäts-Startups Carvolution.

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Auto-Leasing: Alles inklusive

«Konsumierende suchen bei der Wahl von ihrem Auto nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis, und da hat Carvolution mit dem eigenen Auto im Abo eine Alternative zum Kauf und Leasing entwickelt.» Inspirieren liess man sich von Beispielen aus den USA, Deutschland und Grossbritannien.

«Es ist weniger der Wunsch nach Verfügbarkeit, sondern vielmehr eine Notwendigkeit», sagt Miggiano. «Die meisten unserer Kundinnen und Kunden sind in ihrem Alltag in irgendeiner Form auf ein Auto angewiesen. Insgesamt beobachte ich, dass unsere Kundschaft sehr reflektiert ist, wann sie auf ein eigenes Auto angewiesen ist. Wir decken nicht einfach eine Lücke ab», meint sie lachend. «Mit digitalen Prozessen, der sorgfältige Auswahl der richtigen Autos und deren Beschaffung in grossen Mengen ermöglicht Carvolution den Konsumierenden ein eigenes Auto zu tiefen, klar kalkulierbaren Kosten und für so lange, wie sie es gerne möchten.» Heute haben die Abos Mindestdauern von 6 bis 48 Monate. «Wir haben gelernt, dass die Bedürfnisse hinsichtlich der Dauer sehr individuell sind, und haben unser Angebot danach ausgerichtet», so Miggiano.

Auch Abomodell für Gebrauchte

Ein wichtiges, teilweise knappes Element automobiler Flexibilität sind Parkflächen. «Die aktuellen Diskussionen und Bemühungen rund um das Schlagwort Smart City stimmen mich positiv», sagt Miggiano. «Allerdings wird eine Umsetzung davon abhängen, wie gut Politik und Wirtschaft zusammen am selben Strick ziehen.» In der Schweiz sieht sie enormes Potenzial für eine Lösung, den Individualverkehr geschickt zu integrieren. In Megacitys seien die Herausforderungen um einiges komplexer. Mit dem voll digitalisierten Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen unter dem Label farie.ch hat Carvolution weitere Entwicklungsschritte vollzogen. «Dadurch wollen wir zusätzliche Synergien nutzen, damit Konsumierende, egal ob Neuwagen im Abo oder Kauf und Verkauf von Occasionen, von unserer digitalen Expertise profitieren können.» Autonome Fahrzeuge könnten der nächste Gamechanger werden. «Aber es braucht mehr, damit autonome Fahrzeuge über den Einsatz von Shuttlebussen hinweg auch beim Individualverkehr eingesetzt werden können», erwartet Miggiano.

Es sind rechtliche Fragen beziehungsweise Haftungsfragen, aber auch die Qualität der Strassen und deren Beschilderung. Zusätzlich müssen wir als Individuen der Technologie vertrauen und bereit sein, diese zu nutzen.» Und auch das Carvolution-Modell selber liesse sich in weitere Bereiche expandieren. «Von Motorrädern bis hin zu Möbeln oder auch Kleidungsstücken werden wir bestimmt noch vieles zum Thema ‹Access instead of Ownership› sehen», glaubt Miggiano.

Dieser Beitrag ist erstmals erschienen in der Handelszeitung am 23. Juni 2022 unter dem Titel «Jederzeit verfügbar».