UnitedHealth, einer der grössten Krankenversicherer in den USA, hat einen Medienbericht über verdeckte Bonuszahlungen an Pflegeheime dementiert. Die britische Zeitung «The Guardian» hatte berichtet, UnitedHealth habe Heimen Prämien gezahlt, um Krankenhauseinweisungen ihrer Bewohner zu vermeiden. Die Massnahme sei Teil einer Kostensenkungsstrategie gewesen und habe UnitedHealth Millionen eingespart, dabei jedoch mitunter die Gesundheit der Heimbewohner aufs Spiel gesetzt.
Der Konzern erklärte daraufhin, das US-Justizministerium habe «die Vorwürfe untersucht, Zeugen befragt und Tausende Dokumente ausgewertet, die erhebliche sachliche Unstimmigkeiten in den Anschuldigungen aufgezeigt hätten.»
Negativer Analystenkommentar
Die Stellungnahme half, die satten Verluste zu Handelsbeginn vom Mittwoch etwas auszugleichen. Auf die Aktie drückte jedoch weiterhin ein negativer Analystenkommentar. Die britische Grossbank HSBC stufte die Titel auf «Reduce» nach zuvor «Hold» herab und senkte das Kursziel von 490 auf 270 490 Dollar. «Der neue CEO hat die Chance, mit einem vergleichsweise sauberen Blatt zu beginnen», hiess es. «Trotzdem sehen wir Risiken für das Gewinnwachstum und einen anhaltenden politischen Gegenwind.»
Die UnitedHealth-Aktie ist seit Mitte April um fast 50 Prozent eingebrochen. Ein Bericht des «Wall Street Journal» über Ermittlungen wegen eines möglichen Abrechnungsbetrugs drückte die Titel allein am vergangenen Donnerstag um fast elf Prozent ins Minus. Zuvor war Konzernchef Andrew Witty überraschend zurückgetreten, und der Konzern zog zudem seine Prognose für 2025 zurück. Der frühere Konzernchef Stephen Hemsley soll nun als CEO und Chairman den angeschlagenen Konzern wieder in ruhigere Gewässer führen. (Reuters/hzi/pg)