Rund zwei Drittel der Versicherungsverkäufer der Visana sollen eine entsprechende Vergütung von 15'000 bis 100'000 Franken pro Jahr erhalten, schrieben die «Berner Zeitung» und «Der Bund» am Samstag mit Verweis auf eine anonyme Quelle, welche die Unterlagen der Tamedia-Redaktion hat zukommen lassen. Die Krankenkasse habe bestätigt, «Sondervergütungen» im Rahmen eines Weiterbildungsprogramms zu zahlen. Sie bestreite jedoch, dass diese in Zusammenhang mit der neuen Deckelung der Provisionen stünden. Ein internes Dokument lasse jedoch daran zweifeln, schrieben die Zeitungen. Darin würden die Lohneinbussen durch die Branchenvereinbarung pro Mitarbeitenden geschätzt.
Die Deckelung der Provisionen für Versicherungsverkäufer durch die Vereinbarung der Schweizer Krankenversicherer im September 2024 hat auch für Visana-Angestellte finanzielle Einbussen zur Folge. Laut Tamedia wolle Visana den Lohnrückgang kompensieren, aber nicht durch höhere Fixgehälter, sondern mittels «Sondervergütungen» als Ausbildungs-Prämie. Demnach werden bestimmten Verkäuferinnen und Verkäufer «Zusatzvereinbarungen zum Arbeitsvertrag» vorgelegt, wonach sie an der neuen «Sales Academy» teilnehmen müssen. Damit sind interne Verkäuferschulungen gemeint. Die Mitarbeitenden sollen als «Miliztrainer», «Ambassadeure» oder «Coaches» mithelfen, andere Verkäuferinnen und Verkäufer zu schulen.