Die zweite Säule ist ein zentraler Pfeiler des Schweizer Vorsorgesystems – und mit rund 1300 Pensionskassen auch ein Spiegelbild des föderalen Staatsverständnisses. Die Bandbreite reicht von autonomen privaten Unternehmenskassen über öffentlich-rechtliche Einrichtungen bis hin zu grossen Sammelstiftungen. Diese Vielfalt ist historisch gewachsen und gilt vielen als Stärke, doch die Frage stellt sich, ob das System in dieser Fragmentierung langfristig effizient und wettbewerbsfähig ist.
Konzentration im Interesse der Versicherten
Auch andere Länder standen vor der Herausforderung, die berufliche Vorsorge zu optimieren: In den Niederlanden, einem Land mit vergleichbarer Wirtschaftsstruktur und einer stark ausgebauten beruflichen Vorsorge, wurde die Zahl der Pensionskassen in den letzten zwanzig Jahren durch Konsolidierung von über tausend auf rund 160 reduziert. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf rund 1650 Milliarden Euro – etwa 30 Prozent mehr als in der Schweiz. Die Reformen zielten auf Effizienzgewinne, höhere Professionalität und eine Vereinfachung der Führungsstrukturen.