Im Handelsstreit zwischen den USA und China wecken gleich beide Staatschefs Hoffnungen, dass eine Lösung erreicht wird. «Wir sind nah dran, einen Deal zu machen», sagte der amerikanische Präsident am Donnerstag vor einem Treffen mit dem chinesischen Verhandlungsführer Liu He im Weissen Haus.

Allerdings sei ein Abkommen weiterhin nicht garantiert, bevor nicht alle Streitpunkte aus dem Weg geräumt seien. Innerhalb der nächsten rund vier Wochen «könnte etwas sehr Monumentales verkündet werden», sagte Trump.

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Auch Chinas Präsident Xi Jinping sah die Handelsgespräche auf einem guten Weg. Es seien «substanzielle Fortschritte» gemacht worden, erklärte Xi Jinping laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua in einer Nachricht, die von Liu He an Trump übermittelt worden sei.

«Für beide Länder grossartig»

Der chinesische Staatschef wünschte sich darin, dass die Verhandlungen über den Vertragstext so schnell wie möglich abgeschlossen würden.

Liu He ist der Chefunterhändler der chinesischen Delegation, die zu der jüngsten Gesprächsrunde nach Washington gereist war.

Gipfeltreffen Xi–Trump

Trump sagte, das Handelsabkommen mit China könnte eine der umfassendsten Vereinbarungen werden, die jemals abgeschlossen worden seien. «Das ist der Grossvater von allen. Wir werden sehen, ob es passiert. Es gibt eine sehr, sehr gute Chance, dass es passiert. Ich denke, es wäre für beide Länder grossartig.»

Trump fügte in Washington hinzu, man sei sich bei einigen der schwierigsten Themen einig geworden. Insgesamt seien mehr Punkte ausgeräumt worden als noch offen seien. Wenn ein Abkommen zustande komme, dann werde es ein Gipfeltreffen mit Xi Jinping geben.

Auch zu Technologie und Diebstahl

Trump hatte am Donnerstag vor dem Treffen mit Liu gesagt: «Wenn es kein grossartiges Abkommen ist, dann werden wir es nicht machen.» Es laufe aber sehr gut. Eine Vereinbarung werde alle Fragen abdecken – auch zu Technologie und dem Diebstahl geistigen Eigentums. «Wir werden es wahrscheinlich in den nächsten vier Wochen wissen. Danach könnte es noch zwei Wochen dauern. Es sieht sehr gut aus.»

Worum geht es? Marktzugang versus Produktpiraterie

Die USA und China liefern sich seit Monaten einen Handelsstreit. Die Vereinigten Staaten haben Sonderzölle auf Waren aus China im Wert von mehr als 250 Milliarden Dollar erhoben. China reagierte mit Vergeltungszöllen. Seit Wochen pendeln Delegationen beider Länder zwischen Peking und Washington hin und her, um nach einer Lösung in dem Konflikt zu suchen und über ein Handelsabkommen zu verhandeln.

Die USA fordern mehr Marktzugang in China, eine Verringerung des US-Handelsdefizits sowie einen besseren Schutz gegen Produktpiraterie und zwangsweisen Technologietransfer für in China tätige US-Unternehmen.

Auch stossen sich die USA an staatlicher Förderung chinesischer Firmen, die den Markt verzerre.

(sda/rap/tdr)