Seit dem Platzen der Dot-com-Blase beschäftigt die Anleger eine Frage immer wieder: Sollen sie besser in sogenannte Growth-Aktien, sprich Wachstumstitel aus den Bereichen Internet, Software oder Biotechnologie, investieren oder doch lieber in handfeste Unternehmen mit realen Geschäfts- und Verkaufsräumen, die «Brick and Mortar»-Firmen (Backstein und Mörtel). Von 1995 bis 2000 war die Sache klar: Die Technologie- und Life-Science-Werte übertrafen die Substanztitel dank wachstumsstarken Märkten und laufenden Reinvestitionen der Gewinne um Längen, wie sich auch aus der Entwicklung des Nasdaq-Index gegenüber dem Dow Jones und dem S&P-500-Index ablesen lässt.

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Nach dem Absturz der Technologiewerte vor zehn Jahren kippte allerdings die Stimmung zugunsten der etablierten Value-Aktien mit realen Gewinnen und gesunden Bilanzen, während die Nasdaq um 80% schrumpfte.

Vieles spricht für Growth-Aktien

Dennoch, langfristig spricht vieles für die Growth-Aktien: Wer 1971, als die Nasdaq geschaffen wurde, 1000 Dollar auf den Index setzte, hat bis heute eine Performance vor allfälligen Rollkosten und Spesen von 2000% erreicht - aus einem Dollar wurden 20. Wer auf den S&P-500 wettete, gewann lediglich halb so viel.

Und auch in der Finanzkrise haben sich die Technologiewerte besser gehalten als der Gesamtmarkt: Firmen wie Microsoft, Oracle, Cisco, HP, IBM, Apple und EMC glänzten durch eine relativ robuste Gewinnentwicklung, obwohl auch Restrukturierungen vorgenommen werden mussten. Schliesslich übertrafen Firmen wie Google, Salesforce.com oder VMware, die vor zehn Jahren noch gar nicht an der Börse waren, die Benchmarks inklusive den Nasdaq-Composite-Index deutlich.

Das einfachste Investment in die Nasdaq führt über einen In-dex-Tracker wie LKNAS, NDXAA, NAWIN oder NASDQ. Erhältlich an der SIX ist auch ein Reverse Convertible, doch sind hier die Konditionen gegenwärtig nicht attraktiv. Mit DJTOE stehen Indextracker auf den europäischen Stoxx-Technologieindex zur Verfügung. Allerdings schnitt dieser Index viel schlechter ab als die Nasdaq und damit liegt der Tracker deutlich hinter den Produkten auf den Nasdaq-100-Index zurück.

Value-Aktien werden oft über Aktienbaskets bzw. speziell konstruierte Indizes gebündelt. Die Anleger haben die Wahl zwischen einem Dutzend Tracker, die wie die Scheine BKBVE, BKBVC oder BKBVU global in drei Währungen ausgerichtet sind oder wie VZSVS bzw. FUNDA auf schweizerischen Aktien basieren. Es gibt aber auch Tracker für US-Value-Werte wie FVUSD, für chinesische Aktien wie FVCHI oder für europäische Papiere wie FVEUR.

Nasdaq-Tracker haben Nase vorn

Bemerkenswert ist der Vergleich zwischen dem in Dollar denominierten Indextracker LKNAS und dem Nasdaq-Index: Seit Emission vor vier Jahren hat der Tracker einen nennenswerten Vorsprung von gut 9% herausgeholt: Das Plus liegt bei 14%, der Index machte 4%. Bei Trackern wie NASDQ, die auf Frankenbasis berechnet werden, müssen die Wechselkursveränderungen berücksichtigt werden.

Auch im Vergleich zwischen dem Value-Tracker BKBVU, den es erst seit Februar 2009 gibt (auf Dollar-Basis, plus 34%) sowie dem Nasdaq-Technologiebörsentracker LKNAS hat Letzterer mit Plus 53% die Nase vorn. Und noch grösser ist der Abstand zwischen dem im Sommer 2007, kurz vor Ausbruch der Finanzkrise lancierten Value-Schein FVUSD, der auf US-Aktien basiert und gut mit Nasdaq-Indextrackern verglichen werden kann: FVUSD verlor 22%, LKNAS lediglich 3%.