Anleger in London haben eine neue Einnahmequelle entdeckt: Sie kaufen Hotelzimmer und vermieten sie weiter. Ein ähnliches Modell gibt es in den USA, doch während das Geschäft dort eher lau läuft, vertraut man in London darauf, dass die starke Nachfrage nach Unterkünften für Touristen und Geschäftsreisende sowie die hohen Hürden für den Bau neuer Hotels die sogenannten Buy-to-let-Zimmer zum attraktiven Investment machen.

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«Angesichts hoher Zimmerpreise und der guten Auslastung in London halten wir das Konzept für hervorragend», sagte Peter Booth, Geschäftsführer der portugiesischen Pestana Group. Pestana will 2009 ein neues, vierstöckiges Hotel mit 218 Zimmern eröffnen, von denen 66 an Investoren verkauft werden sollen. Schon bei der Präsentation des Projekts im Februar wurden 26 davon für jeweils 295000 englische Pfund reserviert. Im Februar eröffnete die britische Galliard Homes in Zentral-London ein Buy-to-let-Hotel mit 394 Zimmern. Auch die Londoner Hotelgruppe GuestInvest, die bereits 2004 ein 20-Zimmer-Haus in Notting Hill eröffnet hat, wird neben weiteren Projekten im Sommer dieses Jahres zwei neue Häuser in Betrieb nehmen.

Dass Buy-to-let-Hotels in London boomen, ist kein Wunder. Dort stieg der Erlös pro Hotelzimmer im Jahr 2006 um 15% und 2007 um 11%, meldet PricewaterhouseCoopers (PwC), und die Auslastung war im vergangenen Jahr mit 82,8% höher als in jeder anderen europäischen Stadt. Analysten weisen aber dennoch auf Risiken hin: «Die Zimmerpreise können nicht unablässig steigen», glaubt Liz Hall von PwC. Sie kalkuliert mit einer Wachstumsrate zwischen 4,4 und 5,5%. «Wir haben noch keine langfristigen Erfahrungen», warnt sie.

Mindestrendite von 6 Prozent

In den USA machen die sogenannten Condominium-Hotels ihre Besitzer nicht unermesslich reich, sondern bringen nur eine kleine Rendite. In London dagegen garantiert GuestInvest seinen Käufern eine Mindestrendite von 6% im ersten Jahr. Ausserdem können die Eigentümer die Zimmer an 52 Tagen pro Jahr selbst kostenfrei nutzen. Dafür zahlen sie in den ersten sieben Jahren eine Kapitalerhaltungspauschale von maximal 500 Pfund. «Es gibt keine versteckten Kosten», betont Guestlnvest-CEO Johnny Sandelson.