Wohin man auch blickt, Cafeterias und Schnellrestaurants schiessen überall wie Pilze aus dem Boden. Auch, wenn das Wachstum nicht mehr so rasant ist wie noch vor einigen Jahren, die grossen Gastronomieketten mischen weiterhin den Markt auf. Dabei versucht sich die Fast-Food-Branche immer wieder neu zu erfinden. Die Unternehmen locken mit neuer Einrichtung, angenehmer Atmosphäre sowie regionalen Produkten oder Bio-Produkten.

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Im Land der Burger läuft derzeit eine Revolution unter dem Motto «better burger». Die Fastfood-Anbieter nehmen immer mehr frisches und nicht eingefrorenes Fleisch. Im vergangenen Jahr wuchs dieser Markt in den USA um 15 Prozent auf fünf Milliarden Dollar. Angesichts eines Jahresumsatzes von 80 Milliarden Dollar bei den Schnellrestaurants scheint dies wenig zu sein, doch sagen Experten diesem Trend eine glänzende Zukunft voraus. Die Research-Firma Technomic geht davon aus, dass sich die Erlöse der Gourmet-Burger bis 2012 auf zehn Milliarden Dollar verdoppeln werden.

McDonald's: Expansion geht weiter

Die Branchenikone McDonald's (ISIN US5801351017) setzt bereits auf diesen Trend. In 14 Restaurants in Dallas testet das Unternehmen derzeit, wie Kunden auf frische Burger reagieren. Aber nicht nur frisches Fleisch soll mehr Kunden anlocken, der Konzern expandiert auch mit neuen Restaurants. Ganze 1000 neue Läden sollen in diesem Jahr hinzukommen. Derweil zeigen sich beim kürzlich erweiterten Frühstücksangebot erste Erfolge. «Breakfast» rund um die Uhr bescherte dem Konzern im ersten Quartal auf dem wichtigen Heimatmarkt einen Erlösanstieg um 5,4 Prozent, deutlich mehr als von Analysten erwartet. Auf der Gewinnseite ging es noch kräftiger nach oben. Der Nettogewinn kletterte um mehr als 35 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar.

Für 2015 bis 2018 geht der Analystenkonsens davon aus, dass McDonald's in diesem Zeitraum das Ergebnis je Aktie um durchschnittlich 11,6 Prozent pro Jahr steigern kann. Demgegenüber steht ein KGV von 17,9. Das erscheint nicht unbedingt als günstig, allerdings ist bei diesem Dow-Jones-Titel durchaus ein Aufschlag gerechtfertigt: Denn das Unternehmen hatte über alle Wirtschaftszyklen hinweg ein stabiles Geschäft, und die McDonald's-Aktie ist darüber hinaus ein Dividendenaristokrat. Aktuell beläuft sich die Rendite auf stolze 3,2 Prozent.

Jack in the Box: Wachstumsstark

Weniger Dividende, dafür aber mehr Wachstum, gibt es bei Jack in the Box (ISIN US4663671091). Das prognostizierte Drei-Jahres-Wachstum beträgt durchschnittlich 15,7 Prozent. In diesem Bereich liegt auch das Ergebnis des ersten Halbjahres. Das Unternehmen, das für frische Menüs, schnellen Service sowie mit der Tochter Qdoba für mexikanisches Essen bekannt ist, konnte den Gewinn je Aktie in den ersten sechs Monaten um 16,5 Prozent steigern. Die operative Gewinnmarge verbesserte sich dabei von 16,9 auf 18,4 Prozent. Auf operativer Ebene erwartet Jack in the Box in diesem Jahr einen Gewinnanstieg von 12 Prozent.

An der Börse hat die Aktie, die nach jahrelangem Aufschwung zuletzt in eine Konsolidierungsphase eingetreten ist, im Zuge der guten operativen Nachrichtenlage wieder Fahrt aufgenommen. Auch Analysten haben Appetit auf diesen Titel. Die durchschnittliche Bewertung nach dem «Notenschlüssel» von Thomson Reuters beträgt 2,0, was übersetzt ein klares Outperform-Rating bedeutet. Doch sollten Anleger im Auge haben, dass der Wert mit einem 2018er-KGV von 19,1 eher zu den teureren Fastfood-Aktien zählt.

Starbucks: Spannender Zwischenbericht

Noch besser schneidet die Starbucks-Aktie (ISIN US8552441094) ab, die von Analysten eine Note von 1,67 bekommt. Und dies sogar vor dem Hintergrund, dass die Kaffeehauskette zuletzt enttäuschte. So kam der Umsatz im abgelaufenen Vierteljahr nicht so schnell voran wie gedacht. Bereinigt legten die Erlöse um 6 Prozent zu, die Marktprognosen lauteten auf 6,7 Prozent. Beim Gewinn konnte der Konzern zwar die Erwartungen erfüllen, allerdings gab Starbucks eine überraschend verhaltene Prognose für das soeben abgelaufene dritte Quartal 2016/17 ab.

Als Gewinn pro Aktie stellte der Konzern zwischen 47 und 48 Cent in Aussicht und damit weniger als am Markt angenommen. Ob Starbucks seine Prognose erfüllen konnte, werden Anleger am 21. Juli erfahren. Glaubt man dem Chart, setzen Anleger auf eine positive Nachricht. Die Aktie scheint nämlich ihre sechswöchige Bodenbildung abgeschlossen zu haben und orientiert sich nun wieder nach oben. Kurzfristig sollten Anleger die Zahlenbekanntgabe abwarten, langfristig spricht für den Titel aber der nachhaltige Wachstumstrend.

Wendy's: Einstiegschance?

Beim Schnellrestaurant Wendy's (ISIN US95058W1009), dessen Fast Food mittlerweile in 6700 Restaurants in 27 Ländern zu kosten ist, bekommt die Wachstumskurve gerade einen Knick nach unten. Aufgrund einer schwächeren Nachfrage im April hat das Unternehmen seine Quartalsprognose etwas zurückgenommen. So soll der Umsatz im zweiten Quartal «etwas unter» der Jahreswachstumsprognose von 3 Prozent liegen. An der Börse wurde diese Meldung mit einem Minus von rund 7 Prozent quittiert.

Bis heute konnte sich der Titel nicht mehr erholen und ging sogar noch weiter in die Knie. Manche Analysten sehen nun eine günstige Einstiegschance. «Die Umsatzentwicklung wird sich voraussichtlich im allgemein weniger volatilen späten Frühling und Sommer verbessern», glaubt Stephens-Analyst Will Slabaugh. Auch das Unternehmen ist für das Gesamtjahr positiv gestimmt und hat nach dem ersten Quartal sogar die Gewinnprognose erhöht. Wendy's verspricht sich viel von ihren neuen Aktionen wie «4-für-4-Dollar-Menüs» sowie von den renovierten Restaurants, die mehr Kunden anlocken sollen. Obwohl die Kurskurve derzeit steil nach unten zeigt, legen sich risikofreudigere Anleger bereits eine erste Position ins Depot.