Der Silbermarkt ist klein. Viel kleiner als der Goldmarkt. So wurden im Mai an der grössten Terminbörse der Welt, der CME Chicago Mercantile Exchange, zwar 3,7 Millionen Futures auf Gold und rund 535'000 Kontrakte bei Goldoptionen gehandelt, aber nur rund 885'000 Silber-Futures und 103'000 Silber-Optionen. Der Goldmarkt an der CME ist damit in etwa fünfmal so gross wie bei Silber.

Zwar sind die Goldreserven, beispielsweise der Notenbanken, weltweit mit etwa 370 Millionen Unzen niedriger als die Silberproduktion von 877,5 Millionen Unzen allein im vergangenen Jahr, doch anders als Gold, das kaum verbraucht wird, ist Silber nicht nur Schmuck und Anlagevehikel, sondern auch ein wichtiges Industriemetall. Nach Angaben von Thomson Reuters werden nur 18 Prozent der Silberproduktion für die Schmuckindustrie verwendet, 5 Prozent entfallen allein auf die Fotografie und sogar 53 Prozent werden für die Industrie verwendet. Einsatzgebiete sind dort beispielsweise die Halbleiterindustrie oder der Elektrobereich, etwa mit Batterien. Dazu kommen neue Verwendungsfelder wie Nanotechnologie, Photovoltaik oder wegen der antibakteriellen Eigenschaften des Metalls auch Konsumgüter und medizinische Erzeugnisse.  

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Silber – Anleger entdecken das Metall

4 Prozent des geförderten Metalls wurden im vergangenen Jahr zu Münzen oder Barren und beispielsweise Produkten wie Tafelsilber verarbeitet. Allerdings entdecken auch immer mehr Anleger Silber als Investment. Flossen 2004 weltweit erst 7 Prozent der Silberproduktion in Investments, so waren es im vergangenen Jahr bereits 20 Prozent. Durch die Mittelzuflüsse hat sich das in Anlagevehikeln wie ETFs gehaltene Silbervolumen seit 2007 von rund 150 auf 650 Millionen Unzen mehr als vervierfacht.

Die Produktionsperspektiven für dieses Jahr schätzen die Experten von Thomson Reuters GFMS und The Silver Institut etwas zurückhaltend ein. Nachdem die weltweite Produktion im 2014 noch um 5 Prozent und damit im zwölften Jahr in Folge gestiegen war, soll es nun Rückgänge geben. «Wir sehen nicht genug Investitionen in neue Minenkapazitäten, um das Produktionswachstum aufrechterhalten zu können», sagt Silber-Analyst Andrew Leyland von GFMS. Als Grund für die Investitionszurückhaltung nennt der Experte den tiefen Silberpreis infolge des starken Preisrückgangs beim Metall in den letzten Jahren. Immerhin fiel der Silberpreis 2014 um 20 Prozent und im 2013 um 36 Prozent.

Die Prognose: Der Silberpreis wird steigen

Hinsichtlich Preisentwicklung rechnen die Experten kurzfristig betrachtet zwar immer wieder mit Schwächephasen, aber per Saldo bis zum Jahresende mit einem Anstieg auf etwas mehr als 17 Dollar je Unze und dann für einige Jahre mit weiter leicht steigenden Preisen. Da Silber jetzt so billig ist wie seit dem Sommer 2009 nicht mehr, setzen mittel- bis langfristig orientierte Anleger deshalb auf ein Silber-Partizipationszertifikat (ISIN: CH0036942727, Laufzeit endlos, nicht währungsgesichert).

Aber auch kurzfristig orientierte Börsianer könnten mit Silber schnell auf ihre Kosten kommen. Denn in der Zone zwischen etwa 15,70 und 16,0 Dollar je Unze hat sich seit Ende 2014 ein starker Unterstützungsbereich bei der Silbernotierung herausgebildet. Offensichtlich sind auf diesem Kursniveau viele Investoren, Spekulanten oder sonstige Interessenten bereit, Silber aufzukaufen und haben dadurch Kursrückgänge in diesem Jahr unter die Marke von 15,50 Dollar bisher verhindert. Diese Kaufbereitschaft brachte dem Silberpreis in diesem Jahr schon mehrfach meist innert vier bis sechs Wochen Kurssteigerungen von 5, 10, ja bis zu 15 Prozent. Mit einem Call mit hohem 9er-Hebel (ISIN: CH0285901457, Basis und Knock-out jeweils 14,50 Dollar, Laufzeit 18.12.2015, nicht währungsgesichert) setzen Anleger darauf, dass Silber schon bald wieder zu einem solchen Rebound starten wird. Bei einem Kursplus des Metalls von 5 Prozent sind mit dem Call rund 50 Prozent Steigerung drin. Bei Silber-Kursen unter 15 Dollar ziehen Anleger aber die Notbremse.