Den türkischen Markt mit seinen Spielzeugen erobern – das schwebt Peter Gygax vor, Chef der Schweizer Spielzeugfirma Carletto. Angezogen vom Wirtschaftswachstum der Türkei, reiste er zusammen mit anderen Schweizer Unternehmern nach Istanbul, um einen Markteintritt auszuloten und am Bospurus der Eröffnung eines neuen Stützpunktes der Schweizer Exportförderungsgesellschaft Switzerland Global Enterprise (SGE) beizuwohnen. Am Anlass verkündete Daniel Küng, Chef der SGE, die Türkei sei einer der Märkte der Zukunft. Er rechnet damit, dass sich die hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre auch künftig fortsetzen werden.

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Nicht nur Schweizer Firmen werden von der Türkei angezogen, sondern auch Anleger, was die Börse in Istanbul zu kräftigen Kursgewinnen führte (siehe Grafik ISE 30). Getrieben ist die Börse bisher vor allem von ausländischen Käufern. «65 Prozent der börsennotierten Anteile von Firmen im türkischen Leitindex ISE 30 werden von Ausländern gehalten», sagt Cetin Ali Dönmez, Vizedirektor der Istanbul Stock Exchange.

Die Türken selber, ergänzt Dönmez, investierten bisher lieber in Immobilien oder legten ihr Erspartes auf in der Türkei hoch verzinste Bankkonten. Das ist verständlich, denn ganz normale Bankkonten werden in der Türkei derzeit mit über sechs Prozent verzinst. Für Schweizer Anleger ist es eine Überlegung wert, einen Teil ihres Geldes auf türkischen Bankkonten zu deponieren, etwa der ING Türkei. Das könnte sich lohnen, weil die türkische Lira sich in den vergangenen zwei Jahren zum Franken als sehr stabil erwiesen hat und auch weiter stabil bleiben dürfte (siehe Kursgrafik unter 'Downloads').

«Da die Zinsen in der Türkei tendenziell sinken und die Börse boomt, dürften Privatanleger vermehrt in Aktien investieren», so Serra Abbasoglu Birgül, Repräsentantin der UBS in der Türkei. Die neuen Käufer könnten die Kurse höher treiben, besonders Bankaktien. Für diese ist Serhan Gok, Leiter des Aktienresearch der UBS in der Türkei, besonders zuversichtlich und sieht 15 Prozent Kurspotenzial. Seine Favoriten sind Halkbank und Garanti (siehe Grafik). Breiter diversifiziert investieren lässt sich mit ETFs, etwa von HSBC (ISIN: LU0213961682) oder iShares (DE000A0LGQN1). Zudem gibt es einen Obligationenfonds von Dexia (LU0344250278).