Value-Investoren und antizyklisch orientierte Anleger wittern eine Chance: Seit Anfang 2018 hat die Aktie von Jungheinrich rund 40 Prozent an Wert verloren. Der Kurs des Spezialisten für Intralogistik leidet nämlich stark unter den Ängsten aus dem Handelsstreit zwischen USA und China und den globalen Konjunktursorgen. Kommt es zu einer Rezession, dann könnte das so einem Unternehmen aus einem eher zyklischen Bereich das Geschäft schwer verhageln.

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Wegen dieser Ängste kam das SDAX-Mitglied in den letzten 24 Monaten kursmässig eben stark unter Druck. Die Börse nimmt die Zukunft vorweg und jetzt zeigen sich tatsächlich Bremsspuren im Geschäft des Konzerns aus Hamburg.

Starkes Dienstleistungsgeschäft stabilisiert

In den ersten neun Monaten verzeichnete der Anbieter von Gabelstaplern, lagertechnischen Geräten, Regalsystemen für Lager und kompletten Lagersystemen zwar noch einen Umsatzanstieg um 10,1 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 2972 Millionen Euro. Doch der Auftragseingang fällt zurück. Die georderte Stückzahl an Fahrzeugen und Geräten wie etwa auch Hubwagen fiel in den drei Quartalen um 6,5 Prozent auf 100.000.

Jungheinrich allerdings ist nicht nur stark in der Produktion von Flurförderzeug, sondern auch bei dazugehörigen Dienstleistungen. Die Hanseaten erzielen 15 Prozent vom Umsatz mit der Vermietung ihrer Geräte und 25 Prozent mit Kundendienst. Deshalb kletterte der Auftragseingang nach neun Monaten sogar noch um 0,6 Prozent.

Das Branchenumfeld liefert Rückenwind

Neben diesem Fangnetz vor einem Absturz durch die Dienstleistungen profitiert der Staplerbauer auch vom starken Branchentrend. Globalisierung, Digitalisierung und der Boom im E-Commerce brachten dem Sektor in den letzten zehn Jahren ein jährliches Wachstumsplus weltweit von 4,5 Prozent. In nur fünf Jahren konnte Jungheinrich seinen Umsatz um 50 Prozent ausweiten.

Stabilisiert sich nun die globale Konjunktur und kommt es sogar zum Friedensschluss im Handelsstreit, dann besitzen zyklische Titel wie Jungheinrich enormes Aufholpotential. Immerhin war der Titel Börsianern in den letzten Jahren oft KGVs um 20 wert. Jetzt ist die Bewertung 30 Prozent tiefer. Die Aktie ist ein klarer Kauf für alle antizyklisch orientierten Anleger!

 

Jungheinrich AG

ISIN: DE0008019001

Gewinn je Aktie 2021e: 1,80 €

KGV 2021e: 13,5

Dividende/Rendite 2019e: 0,50 €/2,0%

EK je Aktie: 13,63 €

EK-Quote: 27,5%

KBV: 1,8 

Kurs/Ziel/Stopp: 24,96/32,50/16,80 €

 

*Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Die jährliche Performance des Musterdepots seit Start im April 2010 beträgt +14,6 Prozent (DAX: +7,8 Prozent). Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. Die in diesem Beitrag besprochene Aktie zählt zum Anlageuniversum.