Die Aussichten am Schweizer Arbeitsmarkt haben sich laut der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (Kof) fürs zweite Quartal 2021 deutlich aufgehellt. Verbessert hat sich die Stimmung etwa in der Industrie. Nach wie vor schlecht ist sie hingegen im Gastgewerbe.

Der von der Kof berechnete Beschäftigungsindikator lag gemäss der April-Umfrage nur noch bei -1,8 Punkten, nachdem er im Januar -6,3 Punkte betragen hatte. Ein Minus signalisiert eine negative Beschäftigungsdynamik am Arbeitsmarkt. Zum Vergleich: Vor einem Jahr brach der Wert im Zuge des ersten Corona-Lockdowns auf -20,5 Punkte ein.

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Somit habe der Kof-Indikator einen Grossteil des coronabedingten Einbruchs wettgemacht, schreibt die Kof am Montag weiter. Auch seien zum ersten Mal seit Beginn der Coronakrise mehr Firmen gezählt worden, welche die Zahl an Mitarbeitenden in den nächsten drei Monaten erhöhen wollen, als solche, die sie reduzieren möchten.

Dienstleistungssektor robust

In den meisten Branchen seien die Beschäftigungsindikatoren zuletzt deutlich angestiegen, so die Kof weiter. Stark erholt hat sich die Lage im Verarbeitenden Gewerbe. Zwar liege der Indikator dort noch leicht im Minusbereich, doch hätten eine Vielzahl von Firmen angegeben, dass sie die Belegschaft in den nächsten drei Monaten ausbauen möchten.

Robust präsentiert sich der Dienstleistungssektor: In der Versicherungsbranche etwa möchte die Mehrheit der Unternehmen den Personalbestand erhöhen. Und auch bei den übrigen Dienstleistungsfirmen, im Baugewerbe sowie im Grosshandel lägen die Beschäftigungsindikatoren im positiven Bereich.

Gastgewerbe sogar noch schlechter als im Januar

Getrübt wird das Bild noch durch das Gastgewerbe. Dort liegt der Beschäftigungsindikator im April mit -34,5 Punkten nach wie vor auf einem sehr tiefen Niveau. Er habe sich seit dem ersten Quartal sogar verschlechtert, so die Kof. Immerhin gebe es einige wenige Gastrobetriebe, die mit einer Verbesserung der Beschäftigungslage rechneten.

Der Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der Kof berechnet. Die Auswertungen für dieses Quartal basieren auf den Antworten von mehr als 4500 Unternehmen, die im April zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden.

(awp/gku)