Geografisch im Herzen der alten Seidenstrasse gelegen, war die Türkei immer ein lebhafter Umschlagplatz für den Güterverkehr zwischen Asien und Europa. Die aktuelle Folge von «The Silk Road: Past, Present, Future», wirft einen direkten Blick auf die wichtigsten Wirtschaftszweige der Türkei – Landwirtschaft, Industrie und Medienbranche – und zeigt, wie sich das Land in Zeiten der Globalisierung dem internationalen Handel auf der modernen Seidenstrasse annähert.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Um einen genaueres Verständnis für die Branchen zu erhalten, filmten wir die Olivenernte in wunderschönen Bergwäldern der Küstenstadt Ayvalık, warfen einen Blick hinter die Kulissen eines der berühmtesten Fernsehdramen der Türkei «Paramparca» und entdeckten die Fabrikgeschosse von Bursa, der historischen Hauptstadt der Osmanen, jetzt auch das «Detroit der Türkei» genannt mit seiner wachsenden Automobilindustrie.

Fokus auf den weltweiten Export

Obwohl diese Branchen so unterschiedlich sind, konnten wir eine Gemeinsamkeit feststellen – den Fokus auf den weltweiten Export. Die Fernsehdramaindustrie in der Türkei verzeichnet gigantische internationale Verkaufszahlen – jede Episode der von uns begleiteten Fernsehsendung spielt mit seiner Produktionsfirma im internationalen Vertrieb eine halbe Millionen Dollar ein.

Die Automobilindustrie macht ein Fünftel der gesamten türkischen Exporte aus. Der Olivenölsektor kann da kaum mithalten, und als wir davon sprachen, dass der einzige Weg zum Überleben die Vermarktung Fernost sei, wurde so eine Strategie bereits vom Industrieableger der Olivenölseife verwirklicht. Vom Fabrikgeschoss bis zu den Olivenhainen hörten wir stets die gleichen Rufe der Arbeiter «Kolay Gelsin! Kolay Gelsin!» – «Gott erleichtere dir deine Arbeit». Es herrscht eine ehrgeizige Atmosphäre, untermauert von harter Arbeit und lokalem Wissen.

In Bursa wird für Chrysler geschuftet

Nirgendwo sonst war die Kombination von Arbeitskraft und technologischen Innnovationen so erkennbar wie in den Fabriken Bursas. In dem Autowerk Tofa stellen 7000 Leute eine Mischung aus Personenwagen und leichten Nutzfahrzeugen für die Fiat Chrysler Gruppe her. Sie werden von der Technik tatkräftig unterstützt wie etwa fahrerlosen Transportsystemen und Robotern, die über Fabriketagen fahren und den Arbeitern Bauteile im richtigen Moment liefern.

Der Produktionsleiter der Firma, Akin Aydemir, erläutert die Ergebnisse dieses Produktionskreises: «Wir produzieren alle 55 Sekunden ein Auto – eins in weniger als einer Minute. Das macht 1200 jeden Tag.» Er schreibt Quantität und Qualität den Fähigkeiten und dem Wissen zu, das die Firma seit Werkseröffnung 1970 gesammelt hat.

Ein Traum ist wahr gewohrden

Und die Nachfrage ist hoch, denn Tofa exportiert in 80 Länder weltweit. Der Geschäftsführer von Tofa Cengiz Eroldu erklärt den Erfolg: «Vor 20 Jahren noch war es ein Traum, in die USA zu exportieren, aber jetzt können wir sehen, dass das ein Level ist, das wir durchaus erreichen können.» Wenn die Autos aus der Fabrik herausrollen, werden sie auf einen Frachter verladen, der erst in Italien haltmacht, um dann in die USA zu fahren.

Wie so oft bei der Produktion dieser CNN Serie, fanden wir einzelne Beispiele wie das Tofa-Werk mit seiner Technologie und seinem internationalen Fokus, die neue Möglichkeiten der modernen Seidenstrasse definieren und ergreifen. Die modernen Unternehmen entlang der Seidenstrasse haben eines gemein: Sie lassen sich von der Vergangenheit inspirieren, während ihr Fokus auf der Zukunft liegt.

CNN International berichtet jeden Monat aus einem anderen Land entlang der Seidenstrasse. In dem 30-minütigen Format wird die moderne Welt in den historischen Kontext gestellt. Weitere Informationen finden Sie auf der Microsite und unter #CNNSilkRoad. Diese Kolumne lesen Sie in der Schweiz exklusiv auf handelszeitung.ch.