China hat den USA als weltgrösster Importeur von Erdöl den Rang abgelaufen. Im April kaufte China mit nahezu 7,4 Millionen Barrel je Tag erstmals mehr des Schwarzen Goldes ein als die USA mit 7,2 Millionen Barrel, wie aus Daten der Nachrichtenagentur Reuters hervorgeht.

Die Entwicklung kommt überraschend, denn das Wachstum der weltweit zweitgrössten Wirtschaft ist ins Stottern geraten, und es war eine nachlassende Ölnachfrage erwartet worden. Doch die niedrigen Ölpreise und eine Reihe von Zinssenkungen zur Konjunkturförderung in China haben offenbar die Nachfrage angekurbelt.

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China bei vielen Rohstoffen an der Spitze

Auch wenn China beim Erdölimport in den kommenden Monaten wieder hinter die USA zurückfallen könnte - langfristig sehen Experten das Land als dauerhaft grössten Ölabnehmer. China ist bereits weltgrösster Energieverbraucher und steht auch bei den Importen vieler Rohstoffe an der Spitze.

Das könnte Konsequenzen haben: «Der weltgrösste Rohstoff-Importeur zu sein, könnte China mehr Einkaufsmacht verleihen», sagte Philip Andrews-Speed, Chef des Energieinstituts an der Universität von Singapur. Damit dürfte sich auch Chinas Engagement im Nahen Osten ändern.

(reuters/dbe/ama)