In einem Jahr kostet der Euro 1,15 Franken: Dies die Durchschnitts-Erwartung der Schweizer Unternehmen. Oder konkreter: Dies ergab eine Umfrage der Credit Suisse bei 766 Firmen der Schweiz.

Der Euro erfährt danach in den nächsten Monaten bestenfalls eine marginale Aufwertung – und dazu passt, dass auch die wirtschaftlichen Erwartungen für Europa eher skeptisch beurteilt werden, insbesondere die Lage in Italien wird als riskant eingeschätzt: 48 Prozent der befragten Finanz- und Unternehmenschefs waren der Meinung, dass die Verschuldung des Südnachbarn den Franken im neuen Jahr beeinflussen wird.

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Auch beim Dollar (Erwartung per Ende 2019: 0,99 Franken) und beim Pfund (Erwartung: 1,26 Franken) liegen die Durchschnitts-Prognosen der 760 Umfrageteilnehmer ziemlich nah beim Stand von heute.

Vorsichtig und zuversichtlich

Wie die heute veröffentlichte CS-Studie weiter zeigt, erwartet die Wirtschaft mehr und mehr, dass die Nationalbank an der Zinsschraube zu drehen beginnt. Eine knappe Hälfte rechnet damit, dass die SNB bis Ende 2019 erstmals wieder die Zinsen hochsetzen wird. Und über vier Fünftel der Unternehmer und Finanzchefs meinen, dass der erste Zinsschritt bis spätestens Ende 2020 erfolgen wird.

Insgesamt herrscht weiterhin eine vorsichtig-zuversichtliche Stimmung in der Wirtschaft: Fast zwei Drittel der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum in der Schweiz 2019 im Rahmen des Vorjahres bewegen wird. Derweil rechnet ein Drittel der Unternehmen eher mit einer Wachstumsabkühlung (32 Prozent). Jeder zehnte Befragte erwartet andererseits ein dynamischeres Wachstum. 

Aber mit Sicherheitsmarge

Die Credit Suisse führte die KMU- und Unternehmens-Devisen-Umfrage nun zum dritten Mal durch, und insgesamt bestätigen die Resultate wieder einmal, dass Devisen-Prognosen besonders knifflig sind. 2016 erwarteten die Befragten fürs folgende Jahr einen deutlich tieferen Euro-Wechselkurs, als er dann bis Ende 2017 eintraf. Im Jahr darauf lagen sie indessen eher zu hoch.

Die aktuelle Erhebung zeigt notabene auch, dass Exporteure mit einem deutlich stärkeren Franken budgetieren als importorientierte Unternehmen. Das heisst: Die Verantwortlichen in den Firmen scheinen eine gewisse Sicherheitsmarge einzukalkulieren – auf die eine oder andere Seite. 

(rap)