Laut dem definitiven Jahresergebnis der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für 2016 erhält die öffentliche Hand 1,7 Milliarden Franken. Damit gehen rund 200 Millionen Franken mehr an Bund und Kantone als die SNB im Januar in Aussicht gestellt hatte. An die öffentliche Hand fliessen für das Geschäftsjahr 2016 neben der ordentlichen Gewinnausschüttung von einer Milliarde Franken zusätzlich 700 Millionen Franken, wie die SNB am Montag bekannt gab.

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Diese Zusatzausschüttung ergibt sich aus der neuen Vereinbarung zur Gewinnausschüttung. Demnach erhalten Bund und Kantone eine weitere Milliarde, sobald die Ausschüttungsreserve nach Gewinnverwendung über 20 Milliarden Franken beträgt. Ansonsten wird die Zusatzausschüttung entsprechend gekürzt.

Der Gewinn kommt nicht überraschend

Nach einem Verlust von 23 Milliarden Franken im 2015 erzielte die SNB im vergangenen Jahr einen Gewinn von 24,5 Milliarden Franken. Im Januar hatte die Nationalbank bereits ein Ergebnis von gut 24 Milliarden Franken vorausgesagt.

Dass die SNB für das Jahr 2016 einen Gewinn schreiben würde, zeichnete sich ab. Für die erste Jahreshälfte wies die Nationalbank einen Erfolg von 21,3 Milliarden Franken aus. Im dritten Quartal stieg dieser auf 28,7 Milliarden Franken an.

Gewinne auf Devisenanlagen

Der Grossteil des Jahresgewinns geht auf die umfangreichen Devisenanlagen zurück. So verdiente die Nationalbank auf den Fremdwährungspositionen 19,4 Milliarden Franken. Davon entfielen 8,3 Milliarden Franken auf Zinserträge und 3 Milliarden auf Dividendenerträge.

Bei den Zinspapieren verbuchte die SNB Kursgewinne von 1,1 Milliarden Franken. Die Beteiligungspapiere steuerten dank eines günstigen Börsenumfeldes 8,6 Milliarden Franken zum Ergebnis bei. Dabei beliefen sich die wechselkursbedingte Verluste auf 1,7 Milliarden Franken.

Höherer Goldpreis lässt Gewinn anschwellen

Daneben profitierte die SNB auch von einem höheren Goldpreis. Auf dem Goldbestand konnte aufgrund des um 11 Prozent gestiegenen Goldpreises einen Bewertungsgewinn von 3,9 Milliarden Franken erzielt werden. Der Gewinn auf den Frankenpositionen stieg dank der im Januar 2015 eingeführten Negativzinsen auf 1,6 Milliarden Franken, nach 1,2 Milliarden Franken im Vorjahr. Die Höhe der Strafzinsen betrug im vergangenen Jahr nämlich rund 1,5 Milliarden Franken.

Nach Berücksichtigung der Ausschüttungsreserve von 1,9 Milliarden Franken beträgt der Bilanzgewinn 2016 somit 21,7 Milliarden Franken. Dies ermöglicht eine Dividendenzahlung von 15 Franken pro Aktie. Den Rückstellungen für Währungsreserven weist die Nationalbank 4,6 Milliarden Franken zu. Der Gesamtbestand der Rückstellungen für die Währungsreserven erhöhte sich dadurch auf insgesamt 62,8 Milliarden Franken.

Neue Regel erstmals im Einsatz

2016 kommt dabei erstmals eine neue Regelung zur Anwendung. Bis anhin berücksichtigte die SNB für die Berechnung das Doppelte der durchschnittlichen nominalen Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts (BIP) der letzten fünf Jahre.

Neu erfolgt zusätzlich eine jährliche Mindestzuweisung, die 8 Prozent des Bestands der Rückstellungen am Ende des Vorjahres entspricht. So soll auch bei tiefen BIP-Zuwachsraten genügend Rückstellungen gebildet werden.

(sda/mbü)