Die steigenden Preise für Öl und Gas werden die Nebenkosten von Mietern deutlich in die Höhe treiben. Wegen steigenden Hypothekarzinsen könnten auch die Mieten anziehen.

Die weltweite wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise hat die Preise für Erdöl und Gas nach oben getrieben. Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs sind die Preise regelrecht explodiert.

Dadurch hat sich die Hoffnung auf bald wieder sinkende Energiepreise zerschlagen, wie Donato Scognamiglio, CEO des Beratungsunternehmens IAZI, am Mittwoch bei der Präsentation einer Immobilien-Studie sagte. Vor allem Mieter werden diesen Preisanstieg in den nächsten Monaten deutlich zu spüren bekommen. «Der Schock kommt bei den Nebenkosten», sagte Scognamiglio.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 
Wie viel Einkommen brauche ich für ein Haus?

Nur 4 Prozent der Haushalte haben das nötige Einkommen für ein Einfamilienhaus. Wir zeigen, wie eine Finanzierung dennoch klappen könnte. ABO

Nebenkostenexplosion droht

Ein Anstieg der Mieten ist laut Scognamiglio nicht direkt zu erwarten. Dafür droht zeitverzögert eine regelrechte Explosion der Nebenkosten. Der Kosten für Heizöl hätten sich im Jahresvergleich verdoppelt.

Beim aktuellen Preis würde die Nebenkostenabrechnung für eine mit Öl beheizte Wohnung um fast 40 Prozent höher ausfallen. Da fast drei von vier Wohnungen in der Schweiz mit Öl und Gas beheizt werden, sind potenziell viele Personen betroffen.

Mietzinsen können steigen

Später drohen auch höhere Mieten durch eine anhaltend hohe Inflation. Steigt die Inflation über 2 Prozent könnte sich die Schweizerische Nationalbank zum Einschreiten durch eine Leitzinserhöhung veranlasst sehen. Diese wird laut Scognamiglio zeitverzögert auch auf den Referenzzins nach oben treiben. Steigt dieser etwa um 0,25 Prozentpunkte, können Vermieter bis zu 3 Prozent mehr Miete verlangen.

Dazu kommt, dass Vermieter laut Mietgesetz auch 40 Prozent der Inflation direkt auf die Miete umlegen können. Bei einer Teuerung von 2,5 Prozent entspricht dies einer Mietzinserhöhung von 1 Prozent. Mieter müssen sich also auf höhere Ausgaben für das Wohnen einstellen.

(awp/mbü)