Bei Schweizer Unternehmen haben nicht nur anonyme Aktionäre das Sagen: Viele Konzerne werden im Hintergrund von Familien gelenkt, darunter Ems Chemie, Bossard, Vontobel oder Sika. Sie und andere Familienunternehmen profitieren hierzulande laut einer aktuellen Studie von sehr guten Bedingungen: In einem Vergleich der deutschen Stiftung Familienunternehmen rangiert die Schweiz an der Spitze – wie bereits in der letzten Analyse 2016, wie die Grafik des Datenanbieters Statista zeigt.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Die Schweiz punktet vor allem mit ihrer guten Infrastruktur und den verlässlichen Institutionen. Auch die hiesige Regulierung wird in der Studie gelobt. Allerdings könnten die drittplatzierten USA der Schweiz gefährlich werden: Wegen der amerikanischen Steuerreform werde das Land die Schweiz möglicherweise künftig vom Spitzenplatz verdrängen, schreiben die Autoren. Die USA schnitten unter Präsident Donald Trump noch besser ab als vor zwei Jahren – Trumps Abbau von Regulierungen kommt demnach Familienunternehmen zugute.

Italien ist erneut das Schlusslicht

Grossbritannien schaffte es trotz Brexit auf den zweiten Platz. Die Folgen des EU-Austritts seien unabsehbar, heisst es in der Studie. Ein harter Bruch mit der Europäischen Union ohne Abkommen würde die Reputation des Landes stark schädigen – umgekehrt könnten sich die Briten ausserhalb der EU Vorteile durch Steuersenkungen und milde Regulierungen verschaffen.

Das Schlusslicht der 21 bewerteten Ländern ist Italien – obwohl gerade Familienunternehmen das Land in der Vergangenheit zu wirtschaftlichem Erfolg verhielfen. Ingesamt bewerteten die Studienautoren die 21 Länder anhand von neun Kriterien, darunter die Steuern, Arbeitskosten oder die Produktivität.

(mbü)