Die Exportstimmung der Schweizer KMU verbessert sich nach dem Abwärtstrend der letzten Monate wieder. Laut der aktuellen Umfrage der Aussenhandelsorganisation Switzerland Global Enterprise (S-GE) erwarten 49 Prozent der KMU im dritten Quartal steigende Exporte, nach 47 Prozent bei der letzten Umfrage.

39 Prozent gehen von einer Stagnation aus, wie S-GE am Donnerstag mitteilte. Insgesamt ergibt sich so für die KMU-Exportstimmung ein Wert von 69 Punkten, das sind 3 Punkte mehr als im Vorquartal. Das Barometer, dessen Skala von 0 bis 100 reicht, errechnet sich aus der Exporterwartung der KMU für das dritte Quartal sowie den effektiven Exporten im Vorquartal. Die KMU-Exportstimmung basiert auf einer vierteljährlichen Befragung von rund 200 Schweizer KMU.

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Mehrjahrestief bei CS-Exportbarometer

Das Credit Suisse Exportbarometer, das die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten abbildet, deutet indes auf ein leicht schwächeres Exportwachstum hin. Es liegt mit 0,35 Punkten nur noch knapp über der Wachstumsschwelle und deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 1,0 Punkten, wie aus der Mitteilung weiter hervorging. Das ist der tiefste Wert seit Oktober 2013.

Die CS-Ökonomen erwarten zwar global eine weitere steigende Nachfrage nach Schweizer Exportgütern, allerdings dürfte das Wachstumstempo geringer ausfallen als im Vorjahr. Etwas eingetrübt hat sich die Nachfrage demnach in den USA. Stabilisiert hingegen habe sich die Nachfragesituation in Europa.

Dort befinden sich auch die wichtigsten Exportmärkte für Schweizer KMU. An der Spitze bleibt hier Deutschland, wohin 83 Prozent der befragten KMU in den nächsten sechs Monaten Waren oder Dienstleistungen verkaufen wollen. Darauf folgen Frankreich und Österreich. Die USA kommen auf Platz vier.

Als neuer Exportmarkt rückt Russland in den Fokus: In der Umfrage gaben 15 Prozent der KMU an, im nächsten Halbjahr neu dort aktiv werden zu werden. 13 Prozent peilen die Golfstaaten an, 11 Prozent Skandinavien und Japan.

Höhere Handelshürden

Allerdings bekommen die KMU vor dem Hintergrund wirtschaftspolitischer Konflikte vermehrte Handelshürden zu spüren. So gaben 31 Prozent der befragten KMU an, dass im Handel mit den USA die Hürden zugenommen hätten. 21 Prozent der Unternehmen machte diese Erfahrungen mit China, 17 Prozent mit Russland und je 14 Prozent mit Deutschland und mit Brasilien.

Umgekehrt stellten aber auch 42 Prozent eine Abnahme der Handelshürden in China fest, 16 Prozent in Deutschland und 14 Prozent in den USA.

(sda/mbü)